Schifffahrt auf dem Rhein soll besser gegen Niedrigwasser gewappnet werden
Die für den Industriestandort Deutschland wichtige Schifffahrt auf dem Rhein soll künftig besser vor den Risiken durch Niedrigwasser geschützt werden. "Die extremen Trockenperioden der vergangenen Jahre haben gezeigt: Wenn die Schiffe auf dem Rhein nicht fahren können, bleiben die Tankstellen leer und Unternehmen müssen ihre Produktion zurückfahren", erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Donnerstag anlässlich der Unterzeichnung eines Acht-Punkte-Plans mit Vertretern unter anderem der Stahl-, Chemie- und Mineralölbranche.
In dem Maßnahmenpaket vorgesehen sind mehrere kurzfristig wirksame Instrumente, wie etwa eine Verbesserung der Vorhersagesysteme für den Wasserstand. Mittelfristig ausgerichtete Maßnahmen umfassen die Optimierung der Transportkonzepte durch mehr Digitalisierung in der Binnenschifffahrt.
Langfristig soll zudem "die Machbarkeit aller wasserbau- und wasserwirtschaftlicher Optionen zur Sicherstellung zuverlässig kalkulierbarer Transportbedingungen" untersucht werden, darunter etwa Stau- und Speicherlösungen. Denn "aufgrund des Klimawandels kann eine Häufung extremer und langandauernder Niedrigwasserereignisse nicht ausgeschlossen werden", erklärte das Verkehrsministerium.
Im vergangenen Jahr hatten Niedrigwasserstände der wichtigsten Binnenwasserstraßen in Deutschland zu erheblichen Einschränkungen geführt. Von August bis November gingen die Transportmengen der Binnenschiffer deutlich zurück. Das Niedrigwasser und damit Produktionsprobleme in der Chemieindustrie waren auch ein Grund für die schwache Wirtschaftsleistung in Deutschland im letzten Quartal 2018.
(O.Tatarinov--DTZ)