EU-Kommissar Moscovici verteidigt Mercosur-Abkommen gegen Kritik
EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici hat das Handelsabkommen der EU mit dem südamerikanischen Wirtschaftsblock Mercosur gegen Kritik von Umweltschützern und Landwirten verteidigt. Er sagte am Donnerstag dem französischen Sender Radio classique, der Vertrag sei gut für Bauern, Wirtschaft und Umwelt.
Landwirte aus Deutschland, Frankreich und anderen EU-Ländern fürchten verschärfte Konkurrenz durch Rindfleisch, Geflügel und Zucker aus Südamerika, wenn das Abkommen in Kraft tritt. Dort gelten schwächere Vorgaben beim Umwelt- Klima- und Pflanzenschutz und beim Einsatz von Antibiotika.
Der Franzose Moscovici wandte ein, der Mercosur-Vertrag sei "eher ein gutes Abkommen, denn es verpflichtet die südamerikanischen Länder und vor allem Brasilien, das Pariser Klimaabkommen einzuhalten". Rindfleischimporte aus Südamerika machten gerade einmal "0,5 Prozent des Marktes" in der EU aus, betonte der Franzose.
Das Handelsabkommen bedarf noch der Zustimmung des Europaparlaments und der nationalen Parlamente, bevor es in Kraft treten kann. Frankreich hat sich bereits gegen eine rasche Ratifizierung ausgesprochen.
(W.Uljanov--DTZ)