Bauernpräsident: Ernte 2019 erreicht nur knapp Durchschnitt der letzten Jahre
Bauernpräsident Joachim Rukwied erwartet für dieses Jahr nur eine knapp durchschnittliche Ernte. Während er für den Südwesten von einer guten Ernte ausgehe, werde der Ertrag in Mittel- und Ostdeutschland wegen der großen Trockenheit unterdurchschnittlich ausfallen, sagte Rukwied am Mittwoch im Südwestrundfunk. Der Deutsche Bauernverband stellt am Vormittag in Dallgow-Döberitz in Brandenburg seine Ernteprognose für das laufende Jahr vor.
Trotz der anhaltenden Trockenheit und Hitze macht sich Rukwied zumindest für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz noch keine Sorgen: Der kühle und feuchte Mai sowie Niederschläge bis Mitte Juni hätten dafür gesorgt, dass die Bestände bis zuletzt gut aussahen, sagte er dem SWR. In Mittel- und Ostdeutschland sei die Ernte dagegen schon in vollem Gange. Dort sei es seit langem trocken. Entsprechend unterdurchschnittlich falle der Ertrag aus.
Bundesweit erreicht der zu erwartende Ertrag daher nur knapp den Durchschnitt der vergangenen Jahre, das Dürrejahr 2018 ausgenommen, wie der Bauernpräsident sagte. Höhere Preise für Agrarprodukte erwartet Rukwied aber nicht.
Enttäuscht äußerte sich der Bauernpräsident zu Plänen der Bundesregierung, die Versicherungssteuer für Landwirte zu senken. Das reiche nicht aus, betonte Rukwied im SWR. Stattdessen müsse eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage eingeführt werden, damit Landwirte in guten Jahren Geld zurücklegen könnten.
Wichtig sei aber auch eine Öffnung für Versicherungslösungen bei Hagel, damit Landwirte dieses Risiko selbst absichern können. Dafür brauche es aber eine Anschubfinanzierung der Länder und des Bundes, forderte der Bauernpräsident.
(Y.Ignatiev--DTZ)