Thyssenkrupp will keine neuen Treibhausgase verursachen - bis 2050
Der Stahlkonzern Thyssenkrupp will bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Wie der Konzern am Dienstag in Essen mitteilte, soll bis 2030 rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen bei der eigenen Produktion und bei der verbrauchten Energie eingespart werden. Die Emissionen aus der Anwendung der Produkte, zu denen neben Stahl auch Industrieanlagen und U-Boote gehören, sollen bis 2030 um 16 Prozent sinken.
Unternehmenschef Guido Kerkhoff erklärte: "Als weltweit tätiges Industrieunternehmen haben wir einen besonders großen Hebel, mit ressourcenschonenden Produkten und Prozessen Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken." Nun gebe sich der Konzern erstmals verbindliche Ziele.
In der besonders energieintensiven Stahlproduktion setzt Thyssenkrupp zum einen auf ein Projekt, das die Abgase der Stahlhütten in nutzbare Chemikalien umwandelt. Die Technologie soll noch vor 2030 für große Anlagen verfügbar sein. Zudem will der Konzern in den Stahlhütten bis 2050 nur noch Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien statt Kohle verfeuern.
Das Unternehmen will auch sein Produktportfolio stärker auf Klimaschutz ausrichten. Dazu gehören beispielsweise Technologien zur Speicherung von CO2 sowie Kraftstoffe aus Biomasse. Außerdem will Thyssenkrupp in Produktionsanlagen für Autobatterien und große Energiespeicher investieren.
Um die eigenen Ziele zu erreichen, fordert Thyssenkrupp Unterstützung vom Staat. So müsse der Anteil der Erneuerbaren Energien noch deutlich steigen. Finanzielle Anreize für Technologien zur CO2-Vermeidung sollten zudem international angeglichen werden.
(A.Stefanowych--DTZ)