Deutsche Tageszeitung - Maschinenbauer leiden unter Handelsstreit und Wandel in der Autoindustrie

Maschinenbauer leiden unter Handelsstreit und Wandel in der Autoindustrie


Maschinenbauer leiden unter Handelsstreit und Wandel in der Autoindustrie
Maschinenbauer leiden unter Handelsstreit und Wandel in der Autoindustrie / Foto: ©

Die deutschen Maschinenbauer spüren die lahmende Weltwirtschaft. Wie der Branchenverband VDMA am Dienstag mitteilte, gingen die Aufträge in den ersten fünf Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent zurück. "Die Maschinenbaufirmen bekommen die schwache Performance der exportierenden Industrie sehr deutlich zu spüren, viele Investoren treten auf die Bremse", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Textgröße ändern:

Als Gründe für den Rückgang führte der Verband unter anderem den Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die Unsicherheit rund um den Brexit auf. Außerdem befinde sich die Autoindustrie in einem tiefgreifenden Wandel. "All dies sorgt dafür, dass die Kunden der Maschinenbauer ihre Investitionen hinausschieben oder vorläufig einfrieren", erklärte Wiechers weiter.

Zwar könnten zahlreiche Unternehmen im Maschinenbau weiterhin auf gut gefüllte Auftragsbücher blicken, doch selbst eine zögerliche Belebung der Wirtschaft würde den Maschinenbau erst verzögert erreichen. Der VDMA rechnet deshalb nun damit, dass die Produktion im laufenden Jahr um zwei Prozent schrumpfen wird. Bislang war der Verband noch von einem leichten Wachstum ausgegangen.

Der Optimismus verfliegt bei der wichtigen Exportindustrie. Wie eine Unternehmensumfrage der Beratungsgesellschaft PwC ergab, erwarten mittlerweile 40 Prozent der Maschinenbauer ein Nachlassen der globalen Wirtschaftsdynamik. Vor einem Jahr waren lediglich 16 Prozent der befragten Entscheider dieser Meinung. Und auch die Aussichten für Deutschland trüben sich ein: Nur noch 36 Prozent sind für die nächsten zwölf Monate optimistisch - gegenüber 68 Prozent vor einem Jahr.

Den konjunkturellen Erwartungen entsprechend haben die Maschinenbauer der Umfrage zufolge auch ihre Umsatzprognosen weiter nach unten korrigiert. Für die Gesamtbranche erwarten sie erstmals seit drei Jahren sogar einen leichten Rückgang von 0,5 Prozent in den nächsten zwölf Monaten. "Lediglich jeder zweite Betrieb ist noch voll ausgelastet", erklärte Klaus-Peter Gushurst von PwC. Zum Vergleich: Vor sechs Monaten lag der Anteil der voll ausgelasteten Betriebe noch bei knapp 70 Prozent.

PwC befragt vierteljährlich 100 Führungskräfte des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Nach Rassismusvorwürfen: Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Nach Rassismusvorwürfen im Kabinett hat die rechtsgerichtete Regierung des niederländischen Regierungschefs Dick Schoof einen Bruch der Koalition abgewendet. Die Staatssekretärin im Finanzministerium, Nora Achahbar, sei zurückgetreten, teilte Schoof am Freitagabend nach einer fünfstündigen Krisensitzung mit. Die anderen Mitglieder ihrer Partei NSC gehörten dem Kabinett aber weiterhin an. Die Regierung habe beschlossen, "gemeinsam weiterzumachen", sagte Schoof.

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Gitarrensammlung von Rock-Legende Jeff Beck wird im Januar versteigert

Zwei Jahre nach dem Tod der britischen Rock-Legende Jeff Beck soll im Januar seine Gitarrensammlung versteigert werden. Einige der 130 Gitarren, Verstärker und anderes "Handwerkszeug", die Beck in seiner jahrzehntelangen Karriere benutzte, sollen am 22. Januar in London unter den Hammer kommen, wie das Auktionshaus Christie's am Freitag mitteilte. Sie dürften hunderttausende Pfund einbringen.

Textgröße ändern: