Deutsche Exporte in den Iran zu Beginn des Jahres um 49 Prozent eingebrochen
Der Handel zwischen Deutschland und dem Iran schrumpft weiter. Die deutschen Exporte in den Iran gingen in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres um 49 Prozent auf 450 Millionen Euro zurück, wie aus Berechnungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervorgeht, über die am Freitag die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern sackte von Januar bis April gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf 529 Millionen Euro ab.
Die Importe aus dem Iran, vor allem Nahrungsmittel und Rohstoffe, sanken demnach in dem Vier-Monats-Zeitraum um 39 Prozent auf 80 Millionen Euro. Bereits 2018 waren die Ausfuhren von Deutschland in den Iran im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf ein Gesamtvolumen von rund 2,7 Milliarden Euro zurückgegangen.
Viele deutsche Unternehmen beugen sich der US-Sanktionspolitik, aus Angst, andernfalls Märkte in den USA zu verlieren. "Es findet kein plötzlicher Auszug deutscher Firmen aus dem Iran statt", sagte Dagmar von Bohnstein, Delegierte der deutschen Wirtschaft im Iran, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Zahl deutscher Betriebe, die weiterhin mit dem Iran Geschäft machen, bleibe mit rund 60 ungefähr gleich. "Vor Ort werden aber zunehmend die entsandten Kräfte abgezogen und Personal abgebaut."
Nach Einschätzung von Bohnsteins gibt es derzeit keine Anzeichen, dass das politische System im Iran zusammenbricht. "Es herrscht eine stoische Ruhe im Land. Aber die Iraner halten durch. Sie sind sanktionserprobt."
(W.Uljanov--DTZ)