Deutsche Post räumt nach Kritik Übergangsfrist bei Büchersendungen ein
Nach heftiger Kritik des Buchhandels an der Preisanhebung bei Büchersendungen gewährt die Deutsche Post eine Übergangsfrist bis zum Ende des Jahres. Das Unternehmen räumte am Mittwoch ein, dass die geänderten Preise für einige Kunden "Herausforderungen" mit sich brächten. Deshalb sollten bis Jahresende auch die bisherigen Sendungsformate weiter angenommen und befördert werden, erklärte die Post.
Die Deutsche Post hatte Ende April angekündigt, dass ab 1. Juli statt der bislang angebotenen sechs Bücher- und Warensendungsprodukte nur noch zwei Produkte gelten sollen. Kunden sollen beim Versenden von Büchern oder Waren künftig die Auswahl zwischen einer Sendung unter 500 Gramm für 1,90 Euro oder bis zu 1000 Gramm für 2,20 Euro haben. Bislang gibt es bei der Post zwei Büchersendungs- und vier Warensendungsprodukte. Bücher lassen sich derzeit noch für 1,20 Euro bis 500 Gramm und für 1,70 bis 1000 Gramm versenden
Dass Büchersendungen teurer werden, hatte das Unternehmen unter anderem mit höheren Transport- und Lohnkosten begründet. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels kritisierte den Schritt hingegen scharf und legte Mitte Juni Beschwerde beim Bundeskartellamt ein, da die Post ihre marktbeherrschende Stellung mit den "erheblichen Preiserhöhungen" missbrauche. Zudem diskriminiere der Versanddienstleister Buchhandlungen und Verlage, indem er Großkunden wie Amazon deutlich bessere Konditionen beim Versand von Büchern einräume.
Mit der Übergangsfrist kommt die Post dem Buchhandel nun entgegen. Gleichwohl betonte der Konzern, dass ab dem 1. Januar 2020 nur noch die beiden neuen Produkte bei Bücher- und Warensendungen akzeptiert würden.
(M.Dorokhin--DTZ)