Smog in Paris: Gericht macht französischen Staat verantwortlich
Für den Smog in Paris ist der französische Staat mitverantwortlich: Zu diesem Schluss kam das Verwaltungsgericht in Montreuil östlich der französischen Hauptstadt in einem am Dienstag veröffentlichten Urteil. Es gab einer Frau und ihrer Tochter Recht, die wegen Atemwegsproblemen geklagt hatten.
Frankreich habe in den Jahren 2012 bis 2016 nicht genug gegen die Luftverschmutzung in Paris unternommen, erklärte das Gericht. Die beiden Frauen, die in diesem Zeitraum in der Nähe der Stadtautobahn wohnten, litten bei Smog wiederholt unter Bronchitis und Asthmaanfällen. Der Anwalt der Klägerinnen, François Lafforgue, nannte das Urteil "eine Premiere für alle Opfer von Luftverschmutzung".
Die Schadenersatzforderung der 52-jährigen Mutter und ihrer Tochter über 160.000 Euro wies das Gericht aber ab. Die beiden hätten keinen direkten Zusammenhang zwischen den Versäumnissen des Staates und ihren Erkrankungen nachweisen können, hieß es zur Begründung.
Angesichts der steigenden Ozonwerte im Großraum Paris wegen der Hitzewelle kündigte die französische Regierung schärfere Maßnahmen an. Künftig sollen Fahrverbote "sehr viel schneller" greifen, wie es nach einer Kabinettssitzung hieß. So soll vor 2010 zugelassenen Dieselwagen künftig bei Smog die Zufahrt nach Paris verboten werden.
(W.Budayev--DTZ)