Klimaschutz und Artenvielfalt wichtigste Themen beim diesjährigen Bauerntag
Die deutschen Bauern bekennen sich zum notwendigen Wandel in der Landwirtschaft - dabei pochen sie aber auf verlässliche Rahmenbedingungen. "Wir sind bereit zur Veränderung", erklärte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Dienstag im Vorfeld des Bauerntages des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Bei dem diesjährigen Treffen sollen die Themen Klimaschutz und Artenvielfalt im Mittelpunkt stehen.
Der Wandel brauche allerdings "Verlässlichkeit", forderte Rukwied. Nötig seien "langfristig angelegte Rahmenbedingungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu erhalten".
Der diesjährige Bauerntag findet am Mittwoch und Donnerstag in Schkeuditz bei Leipzig statt. Dabei wollen Bauern, Wissenschaftler und Politiker über die Herausforderungen der Landwirtschaft beraten: Tierhaltung, Klima- und Insektenschutz sowie Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit sind die großen Überschriften der einzelnen Veranstaltungen.
Sorgen bereitet den Bauern indes auch die derzeitige Hitze. In vielen Regionen seien die "Wasserdefizite" im Winter nicht aufgefüllt worden, sagte Rukwied den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag. "Wir Bauern leben da von der Hand in den Mund. Immerhin war der Mai in vielen Regionen kühl und feucht."
Bis dato sei der DBV von durchschnittlichen Erträgen ausgegangen. "Sollte jetzt aber eine längere Hitzeperiode eintreten, trifft es uns hart", sagte Rukwied. "Dann gehen die Erträge nach unten." Das Getreide sei momentan in der wichtigen Phase der Kornfüllung, die noch nicht abgeschlossen sei. "Der Weizen stellt bei hohen Temperaturen auf Selbsterhalt um", erklärte Rukwied. "Wenn es heiß ist, leidet die Ertragsbildung."
Im vergangenen Jahr hatte die Rekord-Dürre im Sommer bei zahlreichen Landwirten zu Ernteausfällen geführt. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte den betroffenen Betrieben im August Hilfen von Bund und Ländern zugesagt. Der DBV fordert, dass die Bauern steuerfreie Rückstellungen bilden können müssten. Das werde den Landwirten in Extremsituationen helfen.
(W.Budayev--DTZ)