Deutsche Tageszeitung - Metro kritisiert Übernahmeangebot von EP als "erheblich" unterbewertet

Metro kritisiert Übernahmeangebot von EP als "erheblich" unterbewertet


Metro kritisiert Übernahmeangebot von EP als "erheblich" unterbewertet
Metro kritisiert Übernahmeangebot von EP als "erheblich" unterbewertet / Foto: ©

Der Handelskonzern Metro hat das Übernahmeangebot des Investors EP Global Commerce als "erheblich" unterbewertet kritisiert. Metro werde dieses "unaufgeforderte" Angebot umfassend bewerten, sobald die vollständige Angebotsunterlage vorliege, teilte der Handelskonzern am Sonntag mit. EP Global Commerce hatte den Aktionären von Metro am Freitag 16,00 Euro pro Stammaktie und 13,80 Euro pro Vorzugsaktie geboten - ein Aufschlag nach Unternehmensangaben von 34,5 Prozent auf das Kursniveau der Metro-Stammaktien.

Textgröße ändern:

Das entspreche einer Summe von 5,8 Milliarden Euro. EP Global Commerce ist die Investmentgesellschaft der beiden Investoren Patrik Tkac aus der Slowakei und Daniel Kretinsky aus Tschechien. Das Unternehmen kaufte 2018 einen Anteil von 7,3 Prozent an Metro und erhöhte ihn auf mittlerweile fast elf Prozent.

Der Handelskonzern teilte am Sonntag mit, das Übernahmeangebot reflektiere nicht den Wertschöpfungsplan von Metro. Das Management von Metro werde seinen Kurs "entschlossen fortsetzen", den Konzern zu "transformieren" und so eine "nachhaltige und langfristige Wertschöpfung zu erzielen". Den Aktionären rate der Vorstand, vorerst "keine Maßnahmen zu ergreifen".

Metro steckt mitten im Umbau. Erst im Mai hatte sich der Konzern mit einem Konsortium um den Immobilien-Investor Redos auf "exklusive Vertragsverhandlungen" über den Verkauf von Real geeinigt. In den vergangenen Jahren hatte Metro bereits die Warenhauskette Galeria Kaufhof verkauft und den Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt und Saturn) abgespalten.

Nach Angaben von EP Global Commerce hat der Investor die "volle Unterstützung" des Metro-Hauptaktionärs Haniel; er hält laut dem jüngsten Geschäftsbericht einen Anteil von 15,2 Prozent. Zudem hält EP Global Commerce demnach "Finanzinstrumente auf Übertragung von weiteren insgesamt 20,59 Prozent der Stimmrechte".

Derzeit hat der Konzern nach eigenen Angaben weltweit rund 150.000 Beschäftigte und machte zuletzt einen Umsatz von 36,5 Milliarden Euro. EP Global Commerce versicherte, es gebe keine Pläne, Metro-Märkte in Deutschland zu schließen oder die Zentrale in Düsseldorf zu verlegen. Bestehende Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge in Deutschland wolle der Investor nicht kündigen.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville ans Netz angeschlossen

Nach 17-jähriger Bauzeit und mit zwölf Jahren Verspätung ist der EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville am Samstag ans Netz gegangen. Es ist das erste Mal seit 25 Jahren, dass in Frankreich ein neuer Reaktor den Betrieb aufnimmt, wie der Chef des Versorgungsunternehmens EDF, Luc Rémont, betonte. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach im Onlinedienst Linkedin von einem "großen Augenblick" für das Land. Mit Atomstrom werde Frankreichs Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und das Klima geschützt, betonte Macron.

Shutdown in den USA abgewendet: Senat billigt Übergangshaushalt

Der US-Senat hat nach wochenlangen Verhandlungen einen Übergangshaushalt verabschiedet - und so einen Verwaltungsstillstand abgewendet. Am Samstag, mehr als eine halbe Stunde nach Mitternacht (Ortszeit), stimmte eine Mehrheit der Mitglieder der Kongresskammer für den Gesetzestext, der die nötigen Finanzmittel bis März sicherstellt. Wäre der Übergangshaushalt gescheitert, wäre es zu einem sogenannten Shutdown gekommen, einer Haushaltssperre mit unbezahltem Zwangsurlaub für hunderttausende Staatsbedienstete und Einschränkungen für das öffentliche Leben.

EU und Schweiz einigen sich auf Abkommen - Ratifizierung offen

Nach jahrelangem Tauziehen haben sich die Europäische Union und die Schweiz auf ein Abkommen für eine vertiefte Zusammenarbeit geeinigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte die Vereinbarung am Freitag in Bern "historisch". Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd sprach von einem "Meilenstein" für die gemeinsamen Beziehungen.

Tarifeinigung bei VW: Autobauer streicht Jobs - Werke bleiben vorerst erhalten

Nach tagelangen harten Tarifverhandlungen haben sich Volkswagen und die IG Metall auf ein milliardenschweres Sparpaket geeinigt. Wie die Gewerkschaft und das Unternehmen am Freitagabend ausführten, wurde eine Jobgarantie bis 2030 vereinbart, außerdem sind unmittelbare Werksschließungen vom Tisch. Im Gegenzug verzichten die Beschäftigten auf sofortige Lohnerhöhungen und bis 2030 sollen "sozialverträglich" mehr als 35.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Textgröße ändern: