Deutsche Tageszeitung - Mercedes muss 60.000 Dieselautos zurückrufen

Mercedes muss 60.000 Dieselautos zurückrufen


Mercedes muss 60.000 Dieselautos zurückrufen
Mercedes muss 60.000 Dieselautos zurückrufen / Foto: ©

Mercedes muss rund 60.000 Dieselautos des Modells GLK 220 mit der Abgasnorm Euro 5 zurückrufen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe einen Zwangsrückruf gegen den Mutterkonzern Daimler verhängt, bestätigte ein Unternehmenssprecher am Samstag einen Bericht der "Bild am Sonntag". Demnach wirft das KBA dem Autobauer vor, eine illegale Abschaltvorrichtung zur Abgasmanipulation eingesetzt zu haben. Der Zwangsrückruf sei Freitag angeordnet worden.

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Das KBA hatte in dem Fall bereits im April ein formelles Anhörungsverfahren gegen Daimler eingeleitet. Betroffen sind Fahrzeuge, die zwischen 2012 und 2015 produziert wurden. Daimler hatte damals erklärt, das Unternehmen kooperiere vollumfänglich mit dem Kraftfahrt-Bundesamt und prüfe den Sachverhalt.

Laut "Bild am Sonntag" wird Daimler durch ein Experten-Gutachten des Bundesverkehrsministeriums belastet. Da der Hersteller rechtliche Schritte angekündigt habe, sei ein "renommierter Fachmann" beauftragt worden, die Software zu überprüfen. Das Gutachten bestätige die Einschätzung des KBA, dass eine illegale Abschaltvorrichtung eingesetzt worden sei.

Aufgrund des Gutachtens weite das KBA die Ermittlungen auf weitere Modelle aus, in denen die Software eingesetzt wurde, berichtete die "BamS" weiter. Es handle sich um die Modelle der Motorbaureihen OM 642 und OM 651, betroffen sein könnten bis zu 700.000 Fahrzeuge.

Der Vize-Fraktionschef der Grünen, Oliver Krischer, kritisierte, Rückrufe mit einem Software-Update brächten wenig. "In den Autos ist eine so billige Abgasreinigung installiert, die die gesetzlichen Grenzwerte gar nicht einhalten kann."

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) müsse sich endlich zu einer Verpflichtung der Hersteller durchringen, damit die Abgassysteme vernünftig mit zusätzlicher Technik nachgerüstet werden, forderte Krischer. "Sonst bleiben die Fahrverbote in den Innenstädten noch viele Jahre bestehen."

(W.Uljanov--DTZ)

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