Erstmals mehr als eine Million SUV-Neuzulassungen dieses Jahr
Der Trend zum SUV ist in Deutschland ungebrochen: Erstmals wird die Zahl der neu zugelassenen Geländewagen in diesem Jahr die Grenze von einer Million Fahrzeugen überschreiten, wie eine am Sonntag vom Autoexperten Friedrich Dudenhöffer vorgestellte Analyse ergab. Demnach lag der Anteil an SUV-Neuzulassungen in den ersten vier Monaten des Jahres mit 31,3 Prozent erstmals über der 30-Prozent-Marke.
Für das Gesamtjahr ergebe sich damit voraussichtlich die Zahl von 1,05 Millionen neu zugelassenen SUVs, erklärte der Direktor des Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen. Der Trend zu den sportlichen Geländewagen hat sich den Zahlen zufolge in den letzten Jahren stark beschleunigt.
1995 hatten die SUVs noch einen Marktanteil von lediglich zwei Prozent, das entsprach 68.000 neu zugelassenen Fahrzeugen pro Jahr. "Der SUV war noch eher das Auto für den Oberförster oder Daktari-Fans", sagte Dudenhöffer. Die Fernsehserie machte damals den Landrover Defender populär.
Der SUV-Anteil stieg zunächst langsam auf 5,8 Prozent im Jahr 2005 und 11,4 Prozent im Jahr 2010. Das entsprach damals etwa 333.000 Fahrzeugen. "Der große Durchbruch kam um das Jahr 2010", sagte Dudenhöffer. Seitdem "vermehren" sich die SUV pro Jahr im Schnitt um 13 Prozent.
Dudenhöffer warnte vor einer pauschalen Verurteilung von SUV-Fahrern: Die Geländewagen seien mittlerweile "eher VW Golfs statt Porsche Panamera": Die Mehrheit der Autos habe nicht Allrad-, sondern Frontantrieb, 52 Prozent der in den ersten vier Monaten zugelassenen SUVs hätten Golf-Länge oder weniger und 25 Prozent seien auf Golf-Breite oder darunter. "Die Vorstellung, SUV mit Riesenmonster gleichzusetzen, ist einfach falsch."
Beliebt ist der Geländewagen vor allem bei Privatkäufern: Keine andere Karosserieform habe einen so hohen Privatkundenanteil wie der SUV, sagte Dudenhöffer. Der Anteil betrage knapp 42 Prozent.
(L.Møller--DTZ)