Bericht: FBI prüft mögliche Verstöße der Deutschen Bank gegen Geldwäsche-Gesetze
Das FBI untersucht einem Zeitungsbericht zufolge mögliche Verstöße der Deutschen Bank gegen die US-Gesetze gegen Geldwäsche. Dabei geht es unter anderem um verdächtige Transaktionen beim Familienunternehmen von Jared Kushner, dem Schwiegersohn und Berater von US-Präsident Donald Trump, wie die "New York Times" am Mittwoch unter Berufung auf Insider berichtete.
Im Rahmen der Untersuchung habe die US-Bundespolizei kürzlich Kontakt zum Anwalt der früheren Deutsche-Bank-Mitarbeiterin Tammy McFadden aufgenommen, hieß es in dem Bericht. McFadden war bei dem Institut für die Bekämpfung von Geldwäsche zuständig.
Sie hatte der "New York Times" im Mai berichtet, dass sie 2016 intern bei der Bank ungewöhnliche Transaktionen von Konten des Immobilienunternehmens der Kushner-Familie nach Russland gemeldet habe. Die Bank habe aber entschieden, diese Informationen nicht an das US-Finanzministerium weiterzuleiten.
Manche von McFaddens Kollegen erlebten der Zeitung zufolge Ähnliches, als es um verdächtige Transaktionen auf Konten des Trump-Konzerns ging. Dem Blatt zufolge ist aber unklar, ob das FBI nun auch dem Umgang der Bank mit diesen Geldflüssen nachgeht.
McFadden wirft der Deutschen Bank vor, sie versetzt und schließlich entlassen zu haben, um sie zum Schweigen zu bringen. Die Bank hatte bereits im Mai dementiert, dass es derartige Behinderungen gegeben habe.
Die Deutsche Bank steht wegen Geldwäsche-Skandalen seit Jahren in den USA unter Druck. Anfang 2017 hatte das Institut gegenüber den Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien in Zahlungen von insgesamt 630 Millionen Dollar (nach heutigem Wert: 557 Millionen Euro) eingewilligt, weil sie suspekten Geldflüssen aus Russland nicht nachgegangen war.
Die Verbindungen der Deutschen Bank zu Trump wiederum werden von der Generalstaatsanwältin des Bundesstaats New York, Letitia James, sowie von dem von den oppositionellen Demokraten beherrschten Repräsentantenhaus untersucht.
Diese Verbindungen reichen rund zwei Jahrzehnte zurück. Nach einer Reihe von Pleiten, die der Immobilienmogul Trump in den 90er Jahren mit seinen Casinos und Hotels in Atlantic City erlitten hatte, war die Deutsche Bank als einziges großes Geldhaus noch bereit, ihm aus der Patsche zu helfen. Zeitweise stand er laut US-Medienberichten bei der Deutschen Bank mit 340 Millionen Dollar in der Kreide.
(Y.Ignatiev--DTZ)