Konjunkturerwartungen von Finanzexperten stark gefallen
Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten für Deutschland sind im Juni stark gesunken. Ein großer Teil der Experten geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in den kommenden sechs Monaten verschlechtern wird, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte. Wichtige Faktoren sind demnach die Sorge um die Weltwirtschaft sowie die schlechtere aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft.
Der Index fiel um 19 Punkte auf einen Wert von minus 21,1 Punkten. Er liegt damit weit unter dem langfristigen Durchschnitt von plus 22 Punkten. Der Konjunkturausblick für Deutschland ist damit wieder ähnlich negativ wie im letzten Quartal 2018. Ähnlich stark fielen auch die Konjunkturerwartungen für die gesamte Eurozone.
So hätten sich Produktion, Exporte und Einzelhandelsumsätze in Deutschland im April schlechter entwickelt als erwartet, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Belastet werde der Ausblick zudem durch die Verschärfung des Konfliktes zwischen den USA und China. Sorgen bereite außerdem das gestiegene Risiko eines militärischen Konfliktes im ölreichen Nahen Osten. Schließlich sei durch den Rücktritt der britischen Premierministerin Theresa May die Wahrscheinlichkeit eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der EU gestiegen.
Das Mannheimer ZEW befragt monatlich bis zu 300 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren aktuellen Einschätzungen und Prognosen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis.
(L.Møller--DTZ)