Börsenverein legt Beschwerde gegen Deutsche Post beim Bundeskartellamt ein
Wegen der Preisanhebungen bei der Deutschen Post zum 1. Juli hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beschwerde beim Bundeskartellamt eingelegt. Die Post missbrauche mit "erheblichen Preiserhöhungen" von bis zu 60 Prozent für Büchersendungen ihre marktbeherrschende Stellung beim Versand von Büchern, teilte der Verband am Montag in Frankfurt am Main mit.
Zudem diskriminiere der Versanddienstleister Buchhandlungen und Verlage, indem er Großkunden wie Amazon deutlich bessere Konditionen beim Versand von Büchern einräume. "Die Deutsche Post gefährdet mit ihren deutlich verschlechterten Konditionen für Büchersendungen die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittelgroßen Buchhandlungen und Verlage und damit unmittelbar die Vielfalt des Buchmarktes", kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis.
Zugleich kritisierte der Börsenverein, dass die Deutsche Post die Maße für Büchersendungen so stark verringern wolle, dass rund ein Drittel der bisher versendeten Bücher nicht mehr als Büchersendung gelten könnten. Damit würden Buchhändler und Verlage im Ergebnis dazu gezwungen, künftig auf die um ein Vielfaches teureren Produkte aus der Paketsparte umzusteigen.
Die "enorme Portoerhöhung und Quasi-Abschaffung der Büchersendung" sei nur für Konzerne zu stemmen, die gemischte Waren versenden könnten oder über andere Möglichkeiten der Kostenumlagerung verfügten, erklärte der Börsenverein.
(P.Vasilyevsky--DTZ)