Deutschland gibt 77 Euro pro Kopf für Schiene aus - die Schweiz 365 Euro
Deutschland hat bei den Investitionen ins Schienennetz viel aufzuholen. Wie die Allianz pro Schiene am Montag erklärte, gab der deutsche Staat vergangenes Jahr pro Bürger 77 Euro für das Eisenbahnnetz aus. Das ist zwar eine deutliche Steigerung - andere europäische Nationen geben aber viel mehr für den Erhalt und Ausbau der Gleise aus.
Spitzenreiter in dem Ranking, das die Allianz - ein Verbund aus Umweltorganisationen, Hochschulen und Bahnunternehmen - zusammen mit der Unternehmensberatung SCI Verkehr erstellt hat, ist wie in den Vorjahren die Schweiz mit 365 Euro. Dahinter folgen Österreich (218 Euro) und Dänemark (182 Euro). Hinter Deutschland liegen allerdings noch Frankreich (40 Euro) und Spanien (29 Euro).
Zwar sind die deutschen Investitionen in die Schiene seit 2014 von 49 Euro auf 77 Euro gestiegen. "Doch mit diesem Tempo kann die Bundesrepublik gerade einmal die größten Schwachstellen ausbessern, aber nicht die Verkehrswende gestalten", kritisierte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. "Allein um die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten, ist eine Kraftanstrengung unverzichtbar".
Als besonders enttäuschend bezeichnete Flege, dass Deutschland nach wie vor ein Vielfaches an öffentlichen Geldern in die Straße stecke. In der Schweiz und Österreich übertreffen dagegen die Schieneninvestitionen die in die Straße. "Deutlicher kann man nicht machen, dass Deutschland dem Klimaschutz im Verkehr noch immer keine Priorität einräumt", so Flege.
(M.Dorokhin--DTZ)