Lage nach landesweitem Stromausfall in Argentinien und Uruguay normalisiert sich
Ein Stromausfall hat am Sonntag ganz Argentinien und Uruguay zeitweise lahmgelegt. Nach dem morgendlichen Zusammenbruch des argentinischen Stromnetzes, der auch das Nachbarland betraf, normalisierte sich die Energieversorgung am Nachmittag allmählich wieder, wie die Behörden mitteilten. Die Ursache für den massiven Stromausfall blieb zunächst ungeklärt.
Das argentinische Stromnetz war um 07.07 Uhr (Ortszeit, 12.07 Uhr MESZ) zusammengebrochen. Dies führte zu einem landesweiten Ausfall der Stromversorgung für die 44 Millionen Argentinier, von dem auch die 3,5 Einwohner Uruguays betroffen waren. Auch in einigen Regionen Brasiliens und Paraguays saßen Menschen vorübergehend im Dunkeln.
Die Gründe der folgenschweren Panne seien noch unbekannt, sagte der argentinische Präsident Mauricio Macri. Gegen 15.30 Uhr (Ortszeit) war die Stromversorgung für fast 60 Prozent der Haushalte in Argentinien wieder hergestellt, wie Energiestaatssekretär Gustavo Lopetegui sagte. In Uruguay waren nach Angaben des Energieunternehmens UTE 75 Prozent der Haushalte wieder am Netz.
Die Ermittlungen zum Hintergrund der Panne dauerten an, sagte Lopetegui. Eine Cyberattacke sei zwar nicht auszuschließen, gehöre aber nicht zu den wahrscheinlichsten Ursachen.
Argentinien und Uruguay teilen sich ein Stromnetz, das vom gemeinschaftlich betriebenen Staudamm Salto Grande ausgeht. Dieser befindet sich rund 450 Kilometer nördlich von Buenos Aires und rund 500 Kilometer nördlich von Uruguays Hauptstadt Montevideo.
In Buenos Aires standen am Sonntag Züge und U-Bahnen still. Die Krankenhäuser in der argentinischen Hauptstadt konnten ihren Betrieb dank Generatoren aufrechterhalten.
Der Stromausfall behinderte auch die Wahlen in mehreren argentinischen Provinzen. Die Wähler mussten sich beim Ausfüllen der Stimmzettel mit Kerzen oder Licht aus ihrem Smartphone behelfen.
In Argentinien kommt es immer wieder zu kurzzeitigen Stromausfällen, vor allem im Dezember, wenn angesichts von Temperaturen von über 40 Grad viel Strom für die Klimaanlagen benötigt wird. Einen landesweiten Blackout gab es in dem Land aber noch nie.
(M.Dorokhin--DTZ)