US-Bundesstaaten klagen gegen Fusion von T-Mobile und Sprint
Die US-Tochter der Deutschen Telekom stößt mit ihren Plänen für eine Fusion mit dem Konkurrenten Sprint auf massiven juristischen Widerstand. Zehn US-Bundesstaaten reichten am Dienstag gemeinsam Klage gegen den Zusammenschluss im Volumen von 26 Milliarden Dollar (23 Milliarden Euro) ein, wie die Generalstaatsanwälte von Kalifornien und New York, Xavier Becerra und Letitia James, mitteilten.
Die Strafverfolger der zehn Bundesstaaten befürchten, dass die Fusion von T-Mobile US und Sprint zu steigenden Preisen für die Mobilfunkkunden führen würde. Für Millionen von Verbrauchern würde "irreparabler Schaden" entstehen, indem sie den Zugang zu einer erschwinglichen und zuverlässigen Mobilfunkversorgung verlören, warnte James.
Die beiden Unternehmen haben zwar angekündigt, nach ihrem Zusammengehen die Preise drei Jahre lang nicht zu erhöhen. Doch die Kläger nehmen ihnen diese Zusicherung nicht ab. Sie warnen vor einer Schwächung des Wettbewerbs und einem Preisanstieg in der gesamten Branche, der besonders Verbraucher mit niedrigem Einkommen hart treffen würde.
Die US-Telekommunikationsaufsicht FCC hatte den Zusammenschluss allerdings im Mai im Prinzip genehmigt. FCC-Chef Ajit Pai hob dabei als Vorteil hervor, dass beide Unternehmen binnen sechs Jahren nach Vollendung der Fusion 99 Prozent der US-Bürger mit dem hochmodernen 5G-Standard versorgen wollten. Allerdings steht noch die erforderliche Genehmigung der Fusion durch das US-Justizministerium aus.
T-Mobile US und Sprint - das mehrheitlich der japanischen SoftBank gehört - sind der dritt- beziehungsweise viertgrößte Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten. Marktführer sind Verizon Wireless und AT&T. Bei einer Fusion hätten T-Mobile US und Sprint zusammen 131 Millionen Kunden. Sie würden so mit AT&T gleichziehen und den Marktführer Verizon herausfordern.
(P.Vasilyevsky--DTZ)