Homeoffice nimmt langsam zu
Die Zahl der Menschen, die im Homeoffice arbeiten, nimmt langsam zu. Laut einer Betriebsbefragung arbeiteten 22 Prozent der Beschäftigten in größeren Betrieben 2017 von zuhause aus, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilten. 2013 hatte der Anteil der Homeoffice-Beschäftigten 19 Prozent betragen.
Die Zahlen stammen von einer Befragung von Personalverantwortlichen und Beschäftigten in privatwirtschaftlichen Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern. Die erhöhte Flexibilität zeigt sich demnach als zweischneidiges Schwert: Während die Hälfte der Beschäftigten, die von zuhause aus arbeiten, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben als Vorteil sieht, berichten beinahe ebenso viele von Problemen bei der Trennung von Beruf und Privatleben.
63 Prozent der Beschäftigten, die Homeoffice nutzen, sind demnach nur stundenweise von zuhause aus tätig. 22 Prozent gaben an, ausschließlich ganztägig von zuhause aus zu arbeiten - bei 16 Prozent war es eine Mischung aus beidem.
Nur jeder neunte Beschäftigte aus privatwirtschaftlichen Betrieben mit mindestens 50 Beschäftigten möchte tatsächlich auch von zuhause aus arbeiten. "In der öffentlichen Diskussion wird häufig unterstellt, dass ein Großteil der Beschäftigten zumindest ab und an gerne von zuhause arbeiten würde", erklären die Autoren der Studie, Philipp Grunau, Kevin Ruf, Susanne Steffes und Stefanie Wolter. "Dabei wird regelmäßig übersehen, dass dies gar nicht zutrifft".
Etwa zwei Drittel der Beschäftigten, die nicht von zuhause aus arbeiten, lehnen diese Möglichkeit grundsätzlich ab. Die wichtigsten Gründe hierfür sind die fehlende Eignung der Tätigkeit, der Wunsch des Vorgesetzten nach Anwesenheit des Beschäftigten und der Wunsch des Beschäftigten nach einer Trennung von Beruf und Privatem.
Wie eine andere Befragung ergab, arbeiten in der Gesamtwirtschaft im Schnitt weniger Beschäftigte von zuhause als in den größeren Betrieben. Zwar bieten 26 Prozent aller Betriebe zumindest einem Teil ihrer Beschäftigten die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, also von zuhause oder unterwegs - aber nur zwölf Prozent der Beschäftigten nutzen dies auch.
(L.Møller--DTZ)