Bundesnetzagentur erhöht Mindestgebot für 5G-Frequenzauktion
Die Bundesnetzagentur hat eines ihrer Mindestgebote für die Versteigerung der Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G erhöht. Grund dafür sei das bisherige Bieterverhalten von Deutscher Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und United Internet (1&1), wie ein Sprecher der Behörde am Mittwoch sagte. Wie das "Handelsblatt" als erstes berichtet hatte, müssen die Firmen sich seit Mittwochnachmittag um mindestens 13 Millionen Euro überbieten.
Die Versteigerung läuft seit dem 19. März unter strengen Sicherheitsvorkehrungen bei der Bundesnetzagentur. Vertreter der Unternehmen geben in getrennten Räumen in einem abgeschirmten Netzwerk gleichzeitig ihre Gebote für 41 Frequenzpakete ab. Eine Auktionsrunde dauert maximal eine Stunde. Die Auktion läuft so lange, bis es für keinen Block mehr ein höheres Gebot gibt.
Mittlerweile haben die Bieter die Runde 468 abgeschlossen, die Summe der Gebote lag am Nachmittag bei rund 6,2 Milliarden Euro. Seit einiger Zeit hatte sich die Summe nur noch schleppend erhöht. Mit der neuen Vorgabe will die Bundesnetzagentur schneller die Schmerzgrenze der Unternehmen erreichen.
Das neue Mindestgebot gilt für 29 Blöcke im Frequenzband von 3,6 Gigahertz. Zuvor hatten die Unternehmen dort mindestens zwei Prozent mehr bieten müssen, was zuletzt etwa 2,6 Millionen Euro bedeutete.
Während es noch nie eine Frequenzauktion gab, die länger gedauert hat, ist die Summe der Gebote noch nicht rekordverdächtig. Bei der Versteigerung 2015 lagen die Einnahmen nach 181 Bieterrunden bei fünf Milliarden Euro. 2010 brauchten die Bieter 224 Runden. Die Frequenzen gingen letztlich für 4,4 Milliarden Euro an die Höchstbietenden. Im Jahr 2000 waren sogar mehr als 50 Milliarden Euro zusammengekommen.
(L.Møller--DTZ)