Erstmals Warnstreik in der Bleistiftindustrie
Die Beschäftigten der bayerischen Bleistiftindustrie treten zum ersten Mal überhaupt in Warnstreiks. In fünf Betrieben rief die Gewerkschaft IG Metall am Dienstag die insgesamt rund 3400 Beschäftigten auf, zeitweise die Arbeit niederzulegen. Der Schwerpunkt liegt in der Region Nürnberg, wo die Stiftehersteller Faber-Castell, Schwan-Stabilo und Lyra sitzen.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten nach Gewerkschaftsangaben 1,8 Prozent und in einer zweiten Stufe 1,6 Prozent mehr Geld für 24 Monate.
Nürnberg ist seit Jahrhunderten eines der Zentren der internationalen Bleistiftindustrie. Mit dem Siegeszug der Computerschrift und wachsender Billig-Konkurrenz aus dem Ausland mussten sich die deutschen Hersteller neu ausrichten und vertreiben heute zunehmend Stifte als Lifestyle-Produkt, beispielsweise zusammen mit Malbüchern für Erwachsene.
(P.Vasilyevsky--DTZ)