Apple verabschiedet sich endgültig von iTunes
Apple macht nach 18 Jahren Schluss mit iTunes. Die Medienplattform wird benutzerfreundlich in drei Apps aufgeteilt, je eine für Musik, TV und Podcasts, wie der Konzern am Montag auf der jährlichen Entwicklerkonferenz in San José ankündigte. Das neue Betriebssystem für iPhones, iOS 13, wird beispielsweise einen augenschonenden Dunkelmodus bieten und mehr Datenschutz - für Apple ein zunehmend wichtiges Verkaufsargument.
Softwarechef Craig Federighi verkündete das Ende von iTunes: "Die Zukunft von iTunes ist nicht eine App, sondern drei", sagte er in San José. Die drei neuen Apps sollen "vieles vereinfachen", erklärte der Konzern. Tatsächlich hatten Nutzer sich zunehmend über die Unübersichtlichkeit beschwert.
Das Ende von iTunes war vorhersehbar. Die Software war zuletzt nur noch auf den Mac-Computern installiert gewesen, mobile Geräte waren bereits mit den neuen Apps ausgestattet.
Bei seiner Vorstellung im Jahr 2001 war iTunes ein innovatives Geschäftsmodell für die Verwaltung und später den Kauf von Liedern und Musikalben im Store - zunächst für das Abspielgerät iPod. Einen Song gab es für weniger als einen Euro. Das iPhone löste den iPod ab 2007 dann ab. Bei iTunes gab es zunehmend auch Filme und Serien. Der Triumphzug der Streamingdienste machte iTunes zuletzt jedoch überflüssig.
Im März hatte der Apple-Konzern, der mit sinkenden iPhone-Verkäufen zu kämpfen hat, seinen Streamingdienst Apple TV+ vorgestellt. Damit will der Konzern vermehrt auch auf Inhalte setzen und Netflix, Hulu und Amazon Prime Video Konkurrenz machen. TV+ soll noch in diesem Jahr starten.
Ebenfalls in diesem Jahr aktualisiert Apple das Betriebssystem. Neben dem "dark mode" soll es auch bessere Karten geben, eine schnellere Gesichtserkennung und vor allem einen besseren Schutz der Daten. "Wir glauben, dass der Schutz der Privatsphäre ein Menschenrecht ist", sagte Manager Federighi. Nutzer können Apps künftig nur einmal statt ständig erlauben, ihren Aufenthaltsort zu nutzen. Sie werden informiert, wenn Apps ihren Standort abrufen.
Mit einer neuen Funktion "Sign In With Apple" können sich Nutzer ohne ihren Nutzernamen oder ihre E-Mail-Adresse in Apps, bei Facebook oder Google anmelden. "Das alles soll Dir helfen, Kontrolle über Deine Daten zu behalten", sagte Federighi unter dem Applaus der Konferenzteilnehmer.
Das iPad soll künftig als "sidebar" auch als Bildschirm für Mac-Computer dienen können. Der neueste Mac Pro für professionelle Anwender wird ab 5999 Dollar (rund 5300 Euro) erhältlich sein.
(L.Møller--DTZ)