Deutsche Tageszeitung - Im Osten wohnen mehr Mietschuldner als im Westen

Im Osten wohnen mehr Mietschuldner als im Westen


Im Osten wohnen mehr Mietschuldner als im Westen
Im Osten wohnen mehr Mietschuldner als im Westen / Foto: ©

Im Osten Deutschlands wohnen vergleichsweise deutlich mehr Mietschuldner als im Westen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, ließ sich vergangenes Jahr in den neuen Ländern und Berlin jeder dritte Nutzer von Schuldnerberatungsstellen wegen Schulden beim Vermieter beraten - in den alten Bundesländern war es nur jeder Fünfte. Die durchschnittlichen Verbindlichkeiten gegenüber Vermietern lagen demnach bei 870 Euro. Die Schuldner waren rechnerisch je 1,8 Monatsmieten im Rückstand.

Textgröße ändern:

In Ostdeutschland betrugen die Mietschulden von Beratenen im Jahr 2018 durchschnittlich 1147 Euro und damit deutlich mehr als in Westdeutschland mit durchschnittlich 786 Euro. Die offenen Verbindlichkeiten bei Vermietern entsprachen gut 2,7 Monatsmieten im Osten gegenüber 1,5 Monatsmieten im Westen.

Verglichen mit den durchschnittlichen Gesamtschulden überschuldeter Menschen in Höhe von 29.008 Euro machten Mietschulden vergangenes Jahr allerdings lediglich einen Anteil von nur drei Prozent aus. Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik beruhen auf Angaben von 559 der insgesamt rund 1450 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland, wie die Statistikbehörde mitteilte. Die Beratungsstellen stellten anonymisierte Daten von rund 136.000 Beratenen mit deren Einverständnis bereit.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Behindertenbeauftragte fordern Abbau "benachteiligender Sonderstrukturen"

Die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern haben massive Defizite bei der Inklusion beklagt. Entgegen verfassungsrechtlicher Zielvorgaben würden Behinderte in Deutschland auch "weiterhin strukturell benachteiligt", kritisierten sie am Freitag zum Abschluss eines Treffens in Bremen. Insbesondere der Abbau "benachteiligender Sonderstrukturen" wie Förderschulen oder Behindertenwerkstätten sei nötig.

Endgültige Genehmigung erteilt: Bergwerk Gorleben darf zugeschüttet werden

Der Weg für die Zuschüttung des früher als potenzielles Endlager für hochradioaktiven Atommüll gehandelten Bergwerks in Gorleben ist frei. Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie ließ nach Angaben vom Freitag einen neuen Hauptbetriebsplan zu, der ab dem kommenden Jahr gilt. Damit ist nach dessen Angaben nun auch die Verfüllung der Schächte genehmigt.

EU-Kommission erwartet Rückgang des BIP in Deutschland um 0,1 Prozent 2024

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland in diesem Jahr erneut abgesenkt. Sie rechnet nun mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent, wie aus der am Freitag in Brüssel vorgelegten Herbstkonjunkturprognose hervorgeht. Im Mai war sie noch von einem leichten Wachstum von 0,1 Prozent ausgegangen. Für 2025 geht sie von einem Wachstum von 0,7 Prozent aus.

Tarifeinigung: Gebäudereiniger bekommen ab Januar mehr Geld

Die rund 700.000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk bekommen mehr Geld. Die Gewerkschaft IG BAU und der Arbeitgeberverband BIV erzielten in der vierten Verhandlungsrunde in der Nacht zum Freitag eine Tarifeinigung, wie beide Seiten mitteilten. Demnach wurden Erhöhungen des Branchenmindestlohns sowohl für die Einstiegs-Lohngruppe als auch für Fachkräfte vereinbart. Auch die Azubi-Gehälter sollen steigen.

Textgröße ändern: