Infineon will US-Konkurrenten Cypress für neun Milliarden Euro kaufen
Der Chiphersteller Infineon will seinen US-Konkurrenten Cypress für rund neun Milliarden Euro übernehmen. Infineon biete 23,85 Dollar pro Aktie, teilte das Unternehmen am Montagmorgen mit. Darauf hätten sich beide Seiten in einem schriftlichen Vertrag geeinigt. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Cypress-Aktionäre sowie der Kartellbehörden und könnte "Ende 2019 oder Anfang 2020" abgeschlossen werden.
Infineon verspricht sich von der Übernahme von Cypress bis 2022 Einsparungen in Höhe von jährlich 180 Millionen Euro. Langfristig werden demnach mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr an Umsatzsynergien erwartet. Der Halbleiter-Produzent will nach eigenen Angaben seine "Ausrichtung auf strukturelle Wachstumstreiber" stärken, etwa den Bereich Internet der Dinge. Zugleich dürfte das Geschäft die Abhängigkeit des Unternehmens von China reduzieren.
Infineon erwartet zudem bereits ab dem ersten Jahr nach der Fusion eine Umsatzsteigerung von neun Prozent. Bislang setzt das Unternehmen rund ein Viertel seiner Produkte in China ab. Im zurückliegenden Geschäftsjahr musste Infineon angesichts der globalen Wirtschaftsentwicklung zweimal seine Prognose nach unten korrigieren. Derzeit rangiert das Unternehmen zudem im weltweiten Vergleich hinter den US-Firmen Intel, Micron, Qualcomm und Broadcom sowie auch hinter dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung.
(M.Dorokhin--DTZ)