Deutsche Tageszeitung - Ifo-Institut: Wirtschaftsleistung zuletzt vor allem in Norddeutschland gewachsen

Ifo-Institut: Wirtschaftsleistung zuletzt vor allem in Norddeutschland gewachsen


Ifo-Institut: Wirtschaftsleistung zuletzt vor allem in Norddeutschland gewachsen
Ifo-Institut: Wirtschaftsleistung zuletzt vor allem in Norddeutschland gewachsen / Foto: © POOL/AFP

In Norddeutschland hat sich die Wirtschaft zuletzt besser entwickelt als in der übrigen Bundesrepublik. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres stieg die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum vorherigen Quartal nur in fünf der 16 Bundesländer an, wie am Dienstag aus Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts hervorging. Vor allem Niedersachsen als Spitzenreiter mit 1,4 Prozent sowie Mecklenburg-Vorpommern (1,1 Prozent) und Schleswig-Holstein (1,0 Prozent) heben sich demnach vom Rest des Landes ab.

Textgröße ändern:

"Die Industrie im Norden entkoppelt sich von der gesamtdeutschen Entwicklung, wobei der Aufschwung in der Rüstungsindustrie hier eine zentrale Rolle spielt", erklärte Ifo-Konjunkturexperte Robert Lehmann. Auch Hamburg und Hessen verzeichneten laut ifo eine leichte Zunahme der Wirtschaftsleistung. "In Hessen läuft es vor allem recht gut für die Finanz- und Unternehmensdienstleister", fuhr Lehmann fort.

In Bayern, Berlin und Saarland ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um jeweils 0,3 Prozent zurück, wie das Institut weiter mitteilte. "Damit setzte sich die Schwäche der bayerischen Wirtschaft der ersten beiden Quartale fort", hieß es. In Baden-Württemberg sank die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozent.

In Nordrhein-Westfalen kam es zu einem Minus von 0,6 Prozent. Ifo-Experte Lehmann erklärte, dies sei "wie in Rheinland-Pfalz der Ausdruck eines verhältnismäßig höheren Anteils energieintensiver Industrien". Zum stärksten Rückgang des BIP kam es der Statistik zufolge in Sachsen mit einem Minus von 1,8 Prozent.

(O.Zhukova--DTZ)

Empfohlen

"Massive Überkapazität": Umwelthilfe fordert Stilllegung von LNG-Schiff

Am Montag soll ein zweites Spezialschiff zur Umwandlung von Flüssiggas (LNG) in Erdgas in Wilhelmshaven ankommen - die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert deshalb die Stilllegung des ersten dort eingesetzten Schiffes. "Jetzt gibt es erst recht keinen Grund mehr, die besonders umweltschädliche 'Esperanza' am Netz zu lassen", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Demnach verschmutzt das Schiff das Wattenmeer und ist nicht ausreichend ausgelastet. Es drohe "massive Überkapazität".

Union und SPD wollen besseren Schutz vor Abzocke auf Ticket-Zweitmärkten

Die neue Bundesregierung aus Union und SPD will Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor Abzocke auf Zweitmärkten für Sport- oder Musikveranstaltungen schützen. "Es geht nicht, dass Veranstaltungen schnell ausverkauft sind, aber online Tickets für ein Vielfaches des Ursprungspreises verkauft werde", sagte SPD-Politiker Johannes Fechner den Zeitungen der Funke- Mediengruppe (Montagsausgaben). Der Weiterverkauf von Karten soll demnach nicht verboten, aber transparenter gestaltet werden.

IG-Metall-Chefin warnt vor Scheitern von Regierungsbildung

IG-Metall-Chefin Christiane Benner hat angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland vor einem Missglücken der aktuellen Regierungsbildung gewarnt. "Ein Scheitern wäre ein Desaster, Deutschland kann sich jetzt keine Hängepartie leisten", sagte Benner dem Magazin "Spiegel" nach Angaben vom Montag. "Wir sehen genügend kritische Punkte im Koalitionsvertrag, aber wir sehen keine Alternative dazu." Der Vertrag sei im Großen und Ganzen ausgewogen, für Beschäftigte sei viel erreicht worden, "von der Mitbestimmung bis zur Tariftreue".

Mehr als ein Viertel der Beschäftigten arbeitet auch am Wochenende

Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der abhängig Beschäftigten in Deutschland arbeitet zumindest gelegentlich am Wochenende. Besonders hoch ist der Anteil in den Branchen Gastgewerbe, Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie im Handel, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. An Samstagen arbeitete im Jahr 2023 zumindest gelegentlich ein Viertel aller Beschäftigten, sonntags 15 Prozent und an Feiertagen sechs Prozent.

Textgröße ändern: