Deutsche Tageszeitung - Britisches Parlament stimmt für Rettung von Stahlwerk von British Stell

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Britisches Parlament stimmt für Rettung von Stahlwerk von British Stell


Britisches Parlament stimmt für Rettung von Stahlwerk von British Stell
Britisches Parlament stimmt für Rettung von Stahlwerk von British Stell / Foto: © PRU/AFP

Das britische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das die Rettung eines Stahlwerks des kriselnden Unternehmens British Steel ermöglichen soll. Die Abgeordneten des Unterhauses und die Mitglieder des Oberhauses, die für die Abstimmungen aus dem Osterurlaub zurückgerufen wurden, stimmten am Samstag mit großer Mehrheit für das Gesetz, mit dem die Regierung die Hochöfen im nordostenglischen Scunthorpe vor der Schließung retten will.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Das Stahlunternehmen im Besitz des chinesischen Konzerns Jingye hatte Ende März angekündigt, die Schließung der Hochöfen und anderer Teile seiner Produktion vorzubereiten. Bis zu 2700 von 3500 Stellen könnten gestrichen werden.

Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds sagte vor der Abstimmung im Unterhaus, die seltene Einberufung des Parlaments an einem Samstag verdeutliche die Dringlichkeit der Lage. Mit dem Gesetz wird das Unternehmen seinen Angaben zufolge nicht direkt verstaatlicht. Diese Option bleibe jedoch "auf dem Tisch" und sei auch "die wahrscheinlichste Option". Die Regierung werde "auf lange Sicht" aber "nicht in der Lage sein, die Transformation des Unternehmens zu finanzieren".

Premierminister Keir Starmer hatte am Freitag gesagt, das Notfallgesetz solle seiner Regierung die Macht geben, "alles ihr Mögliche zu unternehmen, um die Schließung dieser Hochöfen zu stoppen". Alle "Optionen" müssten gewahrt bleiben.

Der chinesische Mutterkonzern Jingye hat nach eigenen Angaben seit 2020 mehr als 1,2 Milliarden Pfund in British Steel investiert. Das Werk in Scunthorpe mit den letzten beiden Hochöfen Englands ist demnach aber nicht mehr rentabel. Jingye fährt damit nach eigenen Angaben jeden Tag finanzielle Verluste von rund 700.000 Pfund (814.000 Euro) ein.

Stahlunternehmen in Europa stehen wegen hoher Energiekosten, Billiglieferungen aus Asien und wegen der Mitte März eingeführten US-Zölle auf Stahl in Höhe von 25 Prozent unter Druck. Tata Steel in den Niederlanden etwa hatte am Mittwoch mitgeteilt, 1600 Jobs zu streichen.

In Großbritannien hatte am Dienstag die Osterpause begonnen. Das Unterhaus in London hatte zuletzt im August 2021 die Parlamentsferien unterbrochen, Grund war eine Debatte über die Rückkehr der islamistischen Taliban an die Macht in Afghanistan. Die letzte Samstagssitzung des Parlaments fand im Oktober 2019 für ein Brexit-Votum statt.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Zollkonflikt: Trump bestätigt erstmals US-Gespräche mit China

US-Präsident Donald Trump hat erstmals Gespräche mit China im Zollkonflikt bestätigt. "Ja, wir reden mit China", sagte Trump am Donnerstag im Weißen Haus. Peking habe sich bei seiner Regierung bereits "mehrmals gemeldet".

Onlinewerbung: Google in USA wegen Monopols verurteilt

Ein US-Bundesgericht hat den Internetkonzern Google wegen Wettbewerbsverstößen im Bereich der Onlinewerbung verurteilt. Eine Richterin im US-Bundesstaat Virginia entschied am Donnerstag, Google habe ein illegales Monopol bei Werbetechnologien betrieben. Sie gab damit der US-Regierung Recht, die den Konzern verklagt hatte. Google will die Entscheidung anfechten.

Trump strebt Zoll-Deal mit EU an - Meloni nennt USA "verlässlichen Partner"

US-Präsident Donald Trump strebt eine Einigung im Zollstreit mit der Europäischen Union an. Er glaube zu "hundert Prozent" an einen Deal, sagte Trump am Donnerstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni im Weißen Haus. Meloni äußerte sich ebenfalls optimistisch über eine Lösung. Sie nannte die USA einen "verlässlichen Partner".

Lagarde: Einfluss der US-Zollpolitik auf die Inflation noch nicht absehbar

Der Einfluss der US-Zollpolitik auf die Inflation in Europa ist nach Ansicht der Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit noch nicht absehbar. "Der Nettoeffekt auf die Inflation wird im Laufe der Zeit deutlicher werden", sagte Christine Lagarde am Donnerstag nach der Leitzinsentscheidung der EZB in Frankfurt am Main. Die aktuelle Lage sei mit einer hohen Unsicherheit behaftet.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild