Unternehmer-Befragung: Nachhaltigkeit und Klimawandel größte Wachstumsrisiken
Klimawandel und Nachhaltigkeit stellen nach Meinung der meisten Unternehmenschefs weltweit aktuell die größten Risiken für das Wachstum ihres Unternehmens dar. Umweltrisiken überholen damit als größte Gefahr andere Faktoren wie Protektionismus, wachsende Konkurrenz durch den technologischen Wandel oder Hacker-Angriffe, wie die Unternehmensberatung KPMG am Donnerstag mitteilte. "Das Thema Klimawandel ist stärker in den Vordergrund gerückt als je zuvor", erklärte der Chef von KPMG in Deutschland, Klaus Becker.
KPMG ließ die Chefs von 1300 Großunternehmen weltweit befragen, darunter 125 Geschäftsführer aus Deutschland. 2018 war noch der Handelskrieg die Sorge Nummer eins der Wirtschaftslenker, in den Jahren davor sorgten sie sich noch hauptsächlich um den eigenen Ruf und zu strenge gesetzliche Vorgaben.
Die Beratungsfirma stellte fest, dass nach wie vor die beiden Hauptmotivationen für Unternehmenschefs kurzfristiges Wachstum und eine positive Entwicklung für die Anteilseigner sind. Erst dann folgen Mitarbeiterbelange sowie langfristiges nachhaltiges Wachstum.
Dennoch geben knapp zwei Drittel der deutschen Befragten an, dass die Kunden ihr Verständnis von Umweltschutz und sozialen Regeln in der Unternehmenskultur wiedererkennen sollen. Mehr als die Hälfte kämpft darum, ihr Unternehmenswachstum mit einem "breiteren gesellschaftlichen Zweck" zu verknüpfen. Ebenso viele glauben, dass sie über rein finanzielles Wachstum hinausgehen müssen, um langfristig und nachhaltig erfolgreich zu sein.
Dass die Wirtschaft weltweit in den nächsten drei Jahren wächst, glauben mittlerweile nur noch 50 Prozent der deutschen Befragten. Weltweit sind es 62 Prozent. Die Chefs sind dafür umso optimistischer, selbst wachsen zu können. Hier lag die Zustimmungsquote bei 94 Prozent in Deutschland wie auch weltweit.
(L.Møller--DTZ)