Deutsche Tageszeitung - Zahl der Neubauwohnungen leicht gestiegen

Zahl der Neubauwohnungen leicht gestiegen


Zahl der Neubauwohnungen leicht gestiegen
Zahl der Neubauwohnungen leicht gestiegen / Foto: ©

Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen ist vergangenes Jahr leicht gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch erklärte, nahm die Zahl der fertigen neuen Wohnungen um 1100 auf 285.900 zu. Das war ein Plus von 0,4 Prozent und zudem der höchste Stand seit 2002. Am stärksten war der Zuwachs bei den Mehrfamilienhäusern. Immobilienverbände wollen trotz des andauernden positiven Trends jedoch keine Entwarnung geben.

Textgröße ändern:

Verglichen mit dem Ziel der Bundesregierung von 375.000 Neubauwohnungen fehlten nach wie vor rund 90.000 Wohnungen, erklärte der Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedaschko. Er verwies außerdem darauf, dass die Zahl der Baugenehmigungen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres gesunken sei. "So zementiert Deutschland die Wohnungsknappheit in Ballungsregionen", kritisierte Gedaschko.

Ein bremsender Faktor sind laut des Bundesvorsitzenden der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger, Engpässe bei den Baufirmen. Diese hätten zwar ihre Kapazitäten schon deutlich aufgebaut - für eine weitere Ausweitung brauche es allerdings mehr Verlässlichkeit. "Der Bau braucht die Gewissheit, dass zusätzliche Fachkräfte, Produktionsstraßen und Baumaschinen auch in fünf und zehn Jahren noch gebraucht werden", erklärte Feiger.

Der Gewerkschaftschef forderte deshalb, die steuerliche Abschreibung im Mietwohnungsbau dauerhaft von derzeit zwei auf drei Prozent zu erhöhen. "Darüber hinaus braucht der soziale Wohnungsbau eine Förderung von mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr durch Bund und Länder – und das kontinuierlich für die nächsten Jahre."

Der Geschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, ergänzte: "Vor allem die Schaffung von Bauland und das serielle Bauen müssen dabei Priorität haben". Dafür müsse das Baurecht aber bundesweit einheitlicher gestaltet werden.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Behindertenbeauftragte fordern Abbau "benachteiligender Sonderstrukturen"

Die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern haben massive Defizite bei der Inklusion beklagt. Entgegen verfassungsrechtlicher Zielvorgaben würden Behinderte in Deutschland auch "weiterhin strukturell benachteiligt", kritisierten sie am Freitag zum Abschluss eines Treffens in Bremen. Insbesondere der Abbau "benachteiligender Sonderstrukturen" wie Förderschulen oder Behindertenwerkstätten sei nötig.

Endgültige Genehmigung erteilt: Bergwerk Gorleben darf zugeschüttet werden

Der Weg für die Zuschüttung des früher als potenzielles Endlager für hochradioaktiven Atommüll gehandelten Bergwerks in Gorleben ist frei. Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie ließ nach Angaben vom Freitag einen neuen Hauptbetriebsplan zu, der ab dem kommenden Jahr gilt. Damit ist nach dessen Angaben nun auch die Verfüllung der Schächte genehmigt.

EU-Kommission erwartet Rückgang des BIP in Deutschland um 0,1 Prozent 2024

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland in diesem Jahr erneut abgesenkt. Sie rechnet nun mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent, wie aus der am Freitag in Brüssel vorgelegten Herbstkonjunkturprognose hervorgeht. Im Mai war sie noch von einem leichten Wachstum von 0,1 Prozent ausgegangen. Für 2025 geht sie von einem Wachstum von 0,7 Prozent aus.

Tarifeinigung: Gebäudereiniger bekommen ab Januar mehr Geld

Die rund 700.000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk bekommen mehr Geld. Die Gewerkschaft IG BAU und der Arbeitgeberverband BIV erzielten in der vierten Verhandlungsrunde in der Nacht zum Freitag eine Tarifeinigung, wie beide Seiten mitteilten. Demnach wurden Erhöhungen des Branchenmindestlohns sowohl für die Einstiegs-Lohngruppe als auch für Fachkräfte vereinbart. Auch die Azubi-Gehälter sollen steigen.

Textgröße ändern: