Inflation in Venezuela lag 2018 bei über 130.000 Prozent
Die schwere Wirtschaftskrise in Venezuela treibt die Teuerungsrate in dem Land in schwindelerregende Höhen. Die Inflation lag im Jahr 2018 bei 130.060 Prozent, wie die Zentralbank des Landes am Dienstag mitteilte. Sie veröffentlichte erstmals seit drei Jahren Zahlen zum Anstieg der Verbraucherpreise. Demnach lag die Teuerungsrate 2016 bei 274,4 Prozent und 2017 bei 862,6 Prozent.
Die Zahlen liegen damit aber weit unter den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) - für das vergangene Jahr um mehr als das Zehnfache. Für 2018 schätzt der IWF die Inflation in Venezuela auf 1.370.000 Prozent. Für 2019 liegen seine Schätzungen bei zehn Millionen Prozent.
Nach Angaben der Zentralbank gingen 2018 die Einnahmen durch Ölexporte auf 29,8 Milliarden Dollar (26,7 Milliarden Euro) zurück. 2013 waren sie demnach noch fast drei Mal so hoch, 2014 lagen sie bei 71,7 Milliarden Dollar. Der Staatshaushalt hängt fast komplett vom Ölgeschäft ab.
Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Menschen leiden unter dramatischen Versorgungsengpässen, Nahrungsmittel und Medikamente sind knapp. Darüber hinaus tobt in Venezuela seit Monaten ein Machtkampf zwischen dem umstrittenen Präsidenten Nicolás Maduro und dem Oppositionsführer Juan Guaidó.
(P.Vasilyevsky--DTZ)