Deutsche Tageszeitung - Philip Morris schließt Zigarettenwerk in Berlin

Philip Morris schließt Zigarettenwerk in Berlin


Philip Morris schließt Zigarettenwerk in Berlin
Philip Morris schließt Zigarettenwerk in Berlin / Foto: ©

Der Tabakkonzern Philip Morris mit den Marken Marlboro, L&M und Chesterfield schließt sein Werk in Berlin mit 1050 Beschäftigten. Geplant sei, die Produktion zum 1. Januar 2020 einzustellen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Grund sei ein "verändertes Konsumentenverhalten", es erfordere eine "deutliche Reduzierung der Produktionskapazitäten". Für 950 Beschäftigte strebe Philip Morris "faire und sozialverträgliche Lösungen" an. Die Gewerkschaft NGG kritisierte den "Kahlschlag" als "unverantwortlich".

Textgröße ändern:

Philip Morris erklärte, der Absatz von versteuerten Zigaretten gehe in Europa zurück. Es gebe erhebliche Überkapazitäten. Daher solle die Zigarettenproduktion in Berlin eingestellt werden. 75 Mitarbeiter sollen dort noch den europaweiten Bedarf an Volumentabak zum Selberdrehen produzieren. 25 Arbeitsplätze sollen außerdem in das Werk in Dresden und in die Verwaltungszentrale in Gräfelfing bei München wechseln.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) protestierte: "Das Werk Berlin von Philip Morris arbeitet hochprofitabel, schreibt seit Jahren schwarze Zahlen." Philip Morris handle sozial unverantwortlich. Die Entscheidung zur Schließung sei getroffen worden, ohne Alternativen zu prüfen, wie trotz sinkender Nachfrage innovative Lösungen zum Erhalt der Arbeitsplätze in Berlin gefunden werden könnten.

Der NGG-Vizevorsitzende Freddy Adjan bezeichnete aber gleichzeitig die Ankündigung des Unternehmens als "völlig unglaubwürdig", eine "rauchfreie Zukunft" zu verwirklichen und mit dem Tabakerhitzer IQOS "an seiner starken Präsenz in Deutschland" festhalten zu wollen.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

EU-Kommission erwartet Rückgang des BIP in Deutschland um 0,1 Prozent 2024

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland in diesem Jahr erneut abgesenkt. Sie rechnet nun mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent, wie aus der am Freitag in Brüssel vorgelegten Herbstkonjunkturprognose hervorgeht. Im Mai war sie noch von einem leichten Wachstum von 0,1 Prozent ausgegangen. Für 2025 geht sie von einem Wachstum von 0,7 Prozent aus.

Tarifeinigung: Gebäudereiniger bekommen ab Januar mehr Geld

Die rund 700.000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk bekommen mehr Geld. Die Gewerkschaft IG BAU und der Arbeitgeberverband BIV erzielten in der vierten Verhandlungsrunde in der Nacht zum Freitag eine Tarifeinigung, wie beide Seiten mitteilten. Demnach wurden Erhöhungen des Branchenmindestlohns sowohl für die Einstiegs-Lohngruppe als auch für Fachkräfte vereinbart. Auch die Azubi-Gehälter sollen steigen.

Klage gegen Kanye West: "Antisemitische Tiraden" bei US-Rapper "an der Tagesordnung"

US-Rapper Kanye West hat nach Angaben in einer neuen Klage gegen ihn mehrfach vor Angestellten gesagt, dass die Familie seiner Exfrau Kim Kardashian von Juden "kontrolliert" werde. In der am Donnerstag im US-Bundesstaat Kalifornien eingereichten Klage gibt der frühere Angestellte Murphy Aficionado an, dass "antisemitische Tiraden und Verschwörungen" des Rappers "an der Tagesordnung" waren. "Oft ging es bei diesen Ausbrüchen darum, dass Juden die Kardashians kontrollieren." Ein anderes Mal habe der heute unter dem Namen Ye bekannte Musiker erzählt, "dass die Juden hinter ihm und seinem Geld her seien".

Union kündigt Widerstand gegen Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs an

Die Union hat entschiedenen Widerstand gegen eine Initiative zur Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs angekündigt. "Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion werden wir uns mit aller Kraft dagegen wehren", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dorothee Bär am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie kritisierte, dass vor den Neuwahlen im Februar "auf den letzten Drücker und zu so einer ethisch-moralisch hochkomplexen Entscheidung über die Beendigung menschlichen Lebens Fakten geschaffen werden sollen".

Textgröße ändern: