Deutsche Tageszeitung - Zusätzliche US-Zölle für die EU und China treten in Kraft - Börsenkurse brechen ein

Zusätzliche US-Zölle für die EU und China treten in Kraft - Börsenkurse brechen ein


Zusätzliche US-Zölle für die EU und China treten in Kraft - Börsenkurse brechen ein
Zusätzliche US-Zölle für die EU und China treten in Kraft - Börsenkurse brechen ein / Foto: © AFP

Wie von der Regierung in Washington angekündigt, sind am Mittwoch zusätzliche US-Zölle gegen Handelspartner wie die EU und China in Kraft getreten. Am härtesten trifft es China: Auf Einfuhren von dort gilt seit 06:01 Uhr ein Aufschlag von 104 Prozent. Die EU sieht sich Zöllen in Höhe von 20 Prozent gegenüber. Der eskalierende Zollstreit der USA mit den meisten Ländern der Welt hatte zuvor zu Einbrüchen an den weltweiten Börsen geführt.

Textgröße ändern:

Laut US-Präsident Donald Trump ist China in dem Zollstreit am Zug. Peking wolle "dringend einen Deal machen, aber sie wissen nicht, wie sie anfangen sollen, erklärte er am Dienstag. Auch andere Länder versuchten, eine Vereinbarung mit den USA zu treffen. "Diese Länder rufen uns an, um mir die Füße zu küssen", sagte Trump bei einem Abendessen mit republikanischen Politikern.

Die europäischen Börsen hatten am Dienstag angetrieben von Hoffnungen auf Verhandlungen über die US-Zölle im Plus geschlossen. Der Deutsche Aktienindex (Dax) verzeichnete zum Handelsschluss ein Plus von 2,48 Prozent. In London stieg der Leitindex FTSE 100 um 2,71 Prozent, in Paris legte der CAC40 um 2,50 Prozent zu, der FTSE MIB in Mailand um 2,44 Prozent.

An der Wall Street in New York zeichnete sich bei Börsenschluss ein anderes Bild ab: Nach auch hier anfänglichen Gewinnen brachen die Kurse später am Dienstag ein. Die drei wichtigsten Indizes schlossen erneut im Minus: Der S&P500 büßte 1,6 Prozent auf 4982,77 Punkte ein - und sank somit erstmals seit fast einem Jahr unter die Schwelle von 5000 Punkten. Der Dow Jones schloss um 0,8 Prozent niedriger bei 37.645,59 Punkten, der Technologie-Index Nasdaq (minus 2,2 Prozent) bei 15.267,91 Punkten.

Wegen der deutlich eingetrübten Konjunkturaussichten sank zudem der Ölpreis erneut: Die US-Sorte West Texas Intermediate wurde erstmals seit April 2021 für unter 60 Dollar pro Barrel gehandelt.

An asiatischen Börsen sah es ähnlich aus: In Hong Kong sank der Hang Seng Index nach Handelsbeginn um 3,1 Prozent auf 19.494,92 Punkte, der chinesische SSE Composite Index sank um 1,1 Prozent auf 3110,01 Punkte. In Taiwan verzeichnete der Taiex Index einen Verlust von 5,8 Prozent, der Nikkei Index in Japan sank um fünf Prozent.

Südkorea reagierte indes mit einer Investition auf die Zölle auf den USA. Das Land plant mit zwei Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) seine Autoindustrie zu unterstützen, welche für die Hauptexportprodukte Südkoreas in die USA verantwortlich sind. "Die Entscheidung, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf diese Güter zu verhängen, wird unserer Autoindustrie einen erheblichen Schlag versetzen", erklärte die südkoreanische Regierung.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Strom in Spanien und Portugal nach massivem Ausfall größtenteils wieder hergestellt

Nach dem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal ist die Energieversorgung in beiden Ländern nach Angaben der Netzbetreiber größtenteils wieder hergestellt worden. Wie der spanische Netzbetreiber REE mitteilte, waren fast 90 Prozent der Stromversorgung auf dem spanischen Festland am Dienstag wieder hergestellt. In Portugal wurden dem nationalen Betreiber zufolge die meisten Haushalte wieder mit Strom versorgt. Die Ursache für den Stromausfall auf der iberischen Halbinsel war indes weiter unklar.

EuGH entscheidet über Aufträge für Schnellladesäulen an deutschen Autobahnen

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entscheidet am Dienstag (09.30 Uhr) über Schnellladeinfrastruktur für E-Autos an Autobahnen in Deutschland. Beim Oberlandesgericht Düsseldorf liegt eine Beschwerde des Ladesäulenbetreibers Fastned. Er bemängelt, dass Bau und Betrieb der Schnelllader auf Rastplätzen ohne Ausschreibung der Autobahn Tank und Rast GmbH und der Ostdeutsche Autobahntankstellen GmbH übertragen wurden, welche den größten Teil der Raststätten betreiben. (Az. C-452/23)

Strom in Spanien zu 60 Prozent wieder hergestellt - Ausfall-Ursache weiter unklar

Nach dem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal ist die Energieversorgung in beiden Ländern nach Angaben der Netzbetreiber zum großen Teil wieder hergestellt worden. Wie der spanische Netzbetreiber REE am Dienstag kurz nach Mitternacht mitteilte, waren mehr als 60 Prozent der Stromversorgung auf dem spanischen Festland am Montagabend wieder hergestellt. In Madrid und Lissabon gingen in der Nacht zu Dienstag allmählich wieder die Lichter an. Die Ursache für den Stromausfall auf der iberischen Halbinsel war zunächst aber weiter unklar.

1000 Dollar pro Asylantrag: Trumps Republikaner für neue Gebühr

Ein Asylantrag in den USA könnte künftig 1000 Dollar kosten (rund 880 Euro). Diesen Betrag schlagen Kongressabgeordnete der Republikaner von US-Präsident Donald Trump vor. In einem am Montag bekannt gewordenen Budgetentwurf für 2025 ist von einer Mindestgebühr die Rede. Bisher sind Asylanträge in den Vereinigten Staaten wie auch in Deutschland kostenlos. Asyl gilt als Grundrecht für politisch Verfolgte.

Textgröße ändern: