Banken sollen künftig höhere Kapitalpuffer für Krisenzeiten zurücklegen
Die Banken in Deutschland sollen künftig höhere Kapitalpuffer für Krisenzeiten zurücklegen. Eine am Montag übermittelte entsprechende Empfehlung des Ausschusses für Finanzstabilität (AFS) will die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zum 1. Juli umsetzen, hieß es bei der Behörde. Der Ausschuss empfiehlt die Aktivierung des sogenannten antizyklischen Kapitalpuffers.
Dieser liegt derzeit bei null Prozent und soll nun erstmals eingeführt und auf 0,25 Prozent der risikogewichteten Aktiva angehoben werden. Die Banken sollen aber zwölf Monate Zeit bekommen, die Vorgaben zu erfüllen.
Die deutsche Wirtschaft befinde sich derzeit "im längsten Aufschwung seit der Wiedervereinigung", erklärte der AFS. Sollte es jedoch zu Systemrisiken kommen, könnte das Bankensystem darauf reagieren, indem die Kreditvergabe an die Realwirtschaft übermäßig eingeschränkt wird. Mit dem Finanzpolster werde "in wirtschaftlich guten Zeiten ein Puffer im Bankensystem aufgebaut".
Es handelt sich dabei aber um einen "atmenden" Puffer, wie die Bafin betont. Er kann also je nach Lage wieder verringert werden. Der AFS war erstmals im März 2013 zusammengetreten. Im AFS vertreten sind das Finanzministerium, die Bundesbank sowie die Bafin selbst.
(W.Uljanov--DTZ)