Renault und Fiat-Chrysler vor Gesprächen über engere Zusammenarbeit
Die Autokonzerne Renault und Fiat-Chrysler (FCA) wollen Verhandlungen über eine Zusammenarbeit bis hin zu einer möglichen Fusion aufnehmen. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus übereinstimmenden, mit dem Thema vertrauten Quellen erfuhr, stehen die beiden Unternehmen kurz davor, diesen Schritt öffentlich anzukündigen. Medienberichten zufolge könnte sich Fiat-Chrysler der Herstellerallianz von Renault mit den japanischen Autobauern Nissan und Mitsubishi anschließen.
Renault und FCA wollten den Schritt "innerhalb von Stunden, vielleicht morgen vor der Öffnung der Börse (in Paris" ankündigen, erfuhrt AFP am Sonntag von informierter Seite in Paris Dabei gehe es um ein Zusammengehen der beiden Unternehmen bis hin zu einer möglichen Fusion.
Eine weitere Quelle bestätigte den Termin am Montagmorgen und sprach von einer geplanten "Annäherung" der beiden Konzerne. Der Aufsichtsrat von Renault trifft sich am Montag um 08.00 Uhr.
Wie AFP weiter erfuhr, sollen Vorgespräche zwischen den beiden Konzernen bereits unter dem früheren Renault-Chef Carlos Ghosn begonnen haben. Gegen den früheren Vorzeigemanager läuft derzeit in Japan ein Verfahren wegen finanziellen Fehlverhaltens. Ghosns Verhaftung hatte die Beziehungen zwischen Renault und seinem japanischen Partner Nissan belastet.
Die "Financial Times" hatte am Samstag berichtet, die Gespräche über eine "enge" Zusammenarbeit der beiden Konzerne seien schon weit fortgeschritten. Gesprochen wird dem Bericht zufolge über verschiedene "Optionen und Strukturen" für eine Zusammenarbeit, darunter auch ein möglicher Beitritt von FCA zur Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Im März hatte bereits die französische PSA-Gruppe, zu der unter anderem Peugeot und Opel gehören, Interesse an Fiat-Chrysler angemeldet.
Renault und FCA wollten auf Anfrage keine Stellungnahme zu den Berichten abgeben. Würde Fiat-Chrysler der Herstellerallianz beitreten, wäre das Bündnis der weltweit mit Abstand größte Autobauer. Bisher ringt es mit dem deutschen Autobauer Volkswagen um diesen Titel.
(Y.Ignatiev--DTZ)