Deutsche Tageszeitung - US-Zollankündigungen: Habeck warnt vor weltweit massivem Schaden

US-Zollankündigungen: Habeck warnt vor weltweit massivem Schaden


US-Zollankündigungen: Habeck warnt vor weltweit massivem Schaden
US-Zollankündigungen: Habeck warnt vor weltweit massivem Schaden / Foto: © AFP

Nach neuen Zollverkündungen durch US-Präsident Donald Trump hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) davor gewarnt, dass die "US-Zoll-Manie" weltweit massiven Schaden anrichten könne. "Die US-Zoll-Manie kann eine Spirale in Gang setzen, die auch Länder in die Rezession reißen kann und weltweit massiv schadet", erklärte Habeck am Donnerstag. Das werde "schlimme Folgen für viele Menschen" haben.

Textgröße ändern:

"Wir haben immer auf Verhandlungen gedrängt, nicht auf Konfrontation", betonte der Grünen-Politiker. Wenn die USA allerdings keine Verhandlungslösung wollten, werde die EU eine "ausgewogene, klare und entschlossene Antwort geben". Dazu sei es notwendig, als EU geschlossen zu handeln.

Trump hatte am Mittwoch neue Zölle für Handelspartner weltweit angekündigt. Importe aus der Europäischen Union werden demnach mit Aufschlägen von 20 Prozent belegt. Als "Mindestsatz" für andere Länder nannte der US-Präsident zehn Prozent.

Trump hatte vom Mittwoch als "Befreiungstag" (Liberation Day) gesprochen. Habeck warnte nun jedoch vor einem Anziehen der Inflation in den USA: "Für die Verbraucher in den USA wird der Tag nicht zum Liberation Day, sondern zum Inflation Day", erklärte der Minister.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Weltweit Vorbereitungen auf Trumps Zölle - EU arbeitet an Gegenzöllen

Vor Inkrafttreten der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle am Mittwoch laufen in Europa und Asien die Vorbereitungen für Vergeltungszölle. Die EU-Länder wollen am Mittwoch eine Liste von US-Waren absegnen, auf die Einfuhrzölle von bis zu 25 Prozent fällig werden sollen, nächste Woche sollen weitere Pläne folgen. In China sollen am Donnerstag hohe Aufschläge auf US-Produkte in Kraft treten. Die Börsen beruhigten sich nach dem Absturz in den vergangenen Tagen.

Zahl der Firmenpleiten im März weiter hoch - Industrie stark betroffen

Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland bleibt hoch: Im März lag sie bei 1459 und damit zwei Prozent höher als im Februar, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Dienstag mitteilte. Im ersten Quartal waren demnach in der Industrie am meisten Jobs von Insolvenzen betroffen.

Finnland und Schweden für Mercosur-Abkommen - Frankreich bekräftigt Ablehnung

Finnland und Schweden haben sich angesichts des Handelskonflikts mit den USA für eine rasche Anwendung des Freihandelsabkommens mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ausgesprochen. Die Außenministerinnen der beiden Länder betonten am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz die Bedeutung besserer Handelsbeziehungen mit anderen Ländern und hoben das Mercosur-Abkommen hervor. Frankreich hingegen bekräftigte seine Ablehnung des Abkommens.

Milchwirtschaft: Genossenschaften DMK und Arla kündigen Fusion an

Das deutsche Molkereiunternehmen DMK und sein dänischer Konkurrent Arla wollen fusionieren und damit die "größte Molkereigenossenschaft Europas" schaffen. Der Zusammenschluss soll mehr als 12.000 Landwirte vereinen, die gemeinsam 19 Milliarden Euro Umsatz machen würden, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten. Gemeinsam könne die Reichweite der Milchprodukte vergrößert und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden.

Textgröße ändern: