Deutsche Tageszeitung - Ifo: "Reziproke" US-Zölle hätten nur geringen Einfluss auf Exporte aus Deutschland

Ifo: "Reziproke" US-Zölle hätten nur geringen Einfluss auf Exporte aus Deutschland


Ifo: "Reziproke" US-Zölle hätten nur geringen Einfluss auf Exporte aus Deutschland
Ifo: "Reziproke" US-Zölle hätten nur geringen Einfluss auf Exporte aus Deutschland / Foto: © AFP

Die Einführung von US-Präsident Donald Trumps "reziproken Zöllen" hätte einer Studie zufolge nur geringen Einfluss auf die Exporte aus Deutschland. Wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte, würden die Ausfuhren in die USA ohne Gegenmaßnahmen der Europäischen Union um 2,4 Prozent sinken, mit solchen Maßnahmen um drei Prozent. Deutlich stärker wäre der Effekt bei pauschalen Zöllen auf alle ausländischen Waren.

Textgröße ändern:

Trump hat für Mittwoch weitere Zollverschärfungen angekündigt. Er sprach dabei immer wieder von "reziproken" Zöllen. Die Idee dahinter ist, dass ein Produkt eines Landes bei Lieferung in die USA mit ebenso hohen Aufschlägen belastet wird, wie ein gleiches US-Produkt bei Lieferung in dieses Land. Nach Ifo-Angaben ist der Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Niveau der EU-Einfuhrzölle und dem der USA gering.

Die Auswirkungen wechselseitiger Zölle wären daher "wesentlich geringer als bei pauschalen US-Zöllen von 20 Prozent", erklärte Ifo-Forscherin Lisandra Flach. Bei pauschalen US-Zöllen von 60 Prozent auf chinesische Produkte und 20 Prozent auf alle anderen ausländischen Waren würden die deutschen Exporte in die USA der Ifo-Simulation zufolge um 15 Prozent sinken.

Flach kritisierte das Vorgehen des US-Präsidenten unabhängig von den wirtschaftlichen Effekten scharf: "Die geplante Zollerhöhung markiert eine Zeitenwende und ist ein Frontalangriff auf die regelbasierte Weltwirtschaftsordnung."

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Einigung in Tarifrunde von Bund und Kommunen erzielt - 5,8 Prozent mehr Geld

Die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen bekommen in zwei Stufen 5,8 Prozent mehr Geld. Darauf einigten sich die öffentlichen Arbeitgeber mit den Gewerkschaften Verdi und Beamtenbund am Sonntag in der vierten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst, wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Sonntag in Potsdam nach der vierten Tarifrunde sagte.

US-Regierungsvertreter: Netanjahu am Montag zu Besuch im Weißen Haus

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu plant nach US-Angaben für Montag einen Besuch in Washington. Netanjahu werde im Weißen Haus empfangen, kündigte ein US-Regierungsvertreter am Samstag an. US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag gesagt, dass er einen Besuch seines Verbündeten "in nicht allzu ferner Zukunft" erwarte.

"Bleibt stark": Trump ruft US-Bürger in Zollstreit zum Durchhalten auf

US-Präsident Donald Trump hat die Bevölkerung seines Landes angesichts der massiven Turbulenzen in Folge seiner Zollpolitik zum Durchhalten aufgerufen. "Bleibt stark, es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch", schrieb Trump am Samstag auf seiner Onlineplattform Truth Social. Seine Regierung bringe Jobs und Unternehmen zurück ins Land wie nie zuvor, schon jetzt gebe es Investitionen in Billionenwert.

Verband: Solarstromanlagen knacken Fünf-Millionen-Marke in Deutschland

Die Zahl der Solarstromanlagen in Deutschland hat die Fünf-Millionen-Marke geknackt. Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) am Samstag mitteilte, wurde das fünfmillionste Solarstromsystem bei der Bundesnetzagentur registriert und dürfte "in Kürze" in Betrieb gehen. Demnach decken Solaranlagen mittlerweile knapp 15 Prozent des heimischen Strombedarfs.

Textgröße ändern: