Aktionäre entlasten Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Bank
Die Aktionäre der Deutschen Bank haben auf der Hauptversammlung in Frankfurt am Main am Donnerstag alle Vorstände und Aufsichtsräte mehrheitlich entlastet. Allerdings erhielt Aufsichtsratschef Paul Achleitner nach Angaben der Deutschen Bank nur 71,6 Prozent Ja-Stimmen. Kein anderer Aufsichtsrat erhielt weniger Zustimmung. 75,2 Prozent der Aktionäre stimmten zudem für die Entlastung des Vorstandsvorsitzenden Christian Sewing.
Mehrere Aktionäre waren auf der Hauptversammlung zuvor scharf mit Aufsichtsrat und Vorstand ins Gericht gegangen. Neben dem niedrigen Aktienkurs kritisierten Anteilseigner auch die Geldwäscheskandale der Bank sowie zu hohe Vorstandsgehälter. Insbesondere Aufsichtsratschef Achleitner musste viel Kritik einstecken. Das Papier der Bank verlor am Donnerstag weitere drei Prozent und notierte mit 6,41 Euro auf einem neuen Allzeittief.
Achleitner hatte sich in seiner Rede verteidigt: "Trotz aller Schwierigkeiten - ich sehe, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte er. Der Aufsichtsratschef verteidigte auch die "abrupt wirkende" Berufung von Sewing zum Vorstandschef im vergangenen Jahr.
Sewing ist bereits der vierte Chef der Bank, seit Achleitner 2012 den Vorsitz des Kontrollgremiums übernahm. In dieser Zeit verlor der Aktienkurs der Deutschen Bank rund 70 Prozent. Die Erträge der Bank sanken, die digitale Infrastruktur gilt als veraltet, hohe Boni für Mitarbeiter trotz Verlusten liefern viel Angriffsfläche.
(A.Stefanowych--DTZ)