US-Gericht befindet Qualcomm der Wettbewerbsverstöße schuldig
Ein US-Bundesgericht hat den Chiphersteller Qualcomm der Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht schuldig befunden. Qualcomm habe seit Jahren den Wettbewerb auf dem Chipmarkt "abgewürgt", erklärte Richterin Lucy Koh am Dienstag im kalifornischen San Jose. Kunden wie Huawei, Samsung und Sony hätten unter diesen Praktiken zu leiden gehabt.
Die Richterin warnte, dass Qualcomm die wettbewerbswidrigen Praktiken beim Übergang zum neuen Mobilfunkstandard 5G "wahrscheinlich" fortsetzen wolle. Mit ihrem Urteil gab sie einer Klage der US-Aufsichtsbehörde FCC recht. Koh wies das US-Unternehmen an, seine Praktiken bei der Preisfestsetzung und dem Verkauf zu ändern. Qualcomm kündigte allerdings an, umgehend in die Berufung zu gehen.
Die Aktie des Unternehmens stürzte am Mittwoch infolge des Urteils ab. Im New Yorker Technologieindex Nasdaq lag das Qualcomm-Papier kurz nach Handelsbeginn rund acht Prozent im Minus.
In den vergangenen Wochen war die Aktie hingegen noch stark gestiegen, nachdem Qualcomm Mitte April überraschend eine Einigung in seinem jahrelangen Patentstreit mit dem Computergiganten Apple erzielt hatte. Qualcomm erwartet für das laufende Quartal eine Summe von 4,5 bis 4,7 Milliarden Dollar (4,0 bis 4,2 Milliarden Euro) aus dieser Einigung.
(W.Budayev--DTZ)