Scheidender Daimler-Chef Zetsche mit jüngster Bilanz nicht zufrieden
Der scheidende Chef des Fahrzeugkonzerns Daimler, Dieter Zetsche, muss den Aktionären zum Abschied eine gemischte Bilanz vorlegen. "Daimler ist in den vergangenen Jahren deutlich vorangekommen - auch wenn wir mit den jüngsten Quartalsergebnissen und dem Aktienkurs nicht zufrieden sind", sagte Zetsche am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Berlin.
2018 war der Konzerngewinn von 10,6 Milliarden auf 7,6 Milliarden Euro zurückgegangen und auch im ersten Quartal 2019 war der Gewinn mit 2,1 Milliarden Euro rückläufig. Der Aktienkurs sank seit Jahresbeginn 2018 von rund 75 Euro auf aktuell etwa 52 Euro.
Doch Zetsche hat seine Ziele laut eigenen Angaben erreicht: "Mit Mercedes-Benz wollten wir bis 2020 das Premiumsegment anführen." Doch schon seit 2016 sei Mercedes wieder die Nummer eins vor BMW und Audi. Auch im Nutzfahrzeugbereich habe Mercedes die Führungsposition weiter ausbauen können.
Nun stehe Daimler vor dem größten Wandel in der rund 130-jährigen Unternehmensgeschichte. Durch die Aufspaltung in drei Aktiengesellschaften stelle sich der Konzern "flexibler und fokussierter" auf.
Zudem will Daimler nachhaltiger werden. Bis 2039 sollen Rohstoffe und Lieferkette, die Produktion der Fahrzeuge bis hin zur Nutzungsphase und Recyclingkonzepte klimaneutral gestaltet werden. "Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht derzeit aber vor allem das emissionsarme Auto", sagte Zetsche.
Er warnte allerdings auch: "Die neuen, zusätzlichen Technologien im Auto haben ihren Preis." Mobilität werde künftig teurer. "Unsere Aufgabe als Unternehmen ist, den Anstieg für die Kunden zu begrenzen." Deshalb müsse der Konzern sparen. "Alles steht auf dem Prüfstand: fixe und variable Kosten, Sach- und Personalkosten, Investitionsvorhaben, die Wertschöpfungstiefe und die Produktpalette", sagte Zetsche. Genaue Pläne kündigte er aber nicht an.
Diese Aufgabe wird seinem Nachfolger Ola Källenius zukommen, der mit dem Ende der Hauptversammlung vom Entwicklungschef zum Vorstandsvorsitzenden aufsteigen wird. "Ich bin fest davon überzeugt, dass Ola der Richtige ist, um unser Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen", sagte Zetsche.
(P.Vasilyevsky--DTZ)