Deutsche Tageszeitung - Von 15 Euro Mindestlohn profitieren vor allem Frauen - BSW fordert höhere Löhne

Von 15 Euro Mindestlohn profitieren vor allem Frauen - BSW fordert höhere Löhne


Von 15 Euro Mindestlohn profitieren vor allem Frauen - BSW fordert höhere Löhne
Von 15 Euro Mindestlohn profitieren vor allem Frauen - BSW fordert höhere Löhne / Foto: © AFP/Archiv

Ein Mindestlohn von 15 Euro, wie er derzeit auch in den Koalitionsverhandlungen diskutiert wird, würde einer statistischen Auswertung zufolge vor allem Frauen zugute kommen. Nach einer vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) beim Statistischen Bundesamt in Auftrag gegebenen Sonderauflistung verdienten zuletzt gut fünf Millionen Arbeitnehmerinnen unter 15 Euro pro Stunde - 26,3 Prozent der Frauen in Beschäftigungsverhältnissen. Bei den Männern waren es knapp vier Millionen Beschäftigte und 19,3 Prozent.

Textgröße ändern:

Wie die Auswertung, die AFP am Samstag vorlag, weiter ergab, ergeben sich auch bei denen, die für weniger als 14 oder 13 Euro Stundenlohn arbeiten, spürbare Geschlechterunterschiede: 3,8 Millionen Frauen arbeiten nach den zuletzt verfügbaren Daten für unter 14 Euro, fast 2,1 Millionen für unter 13 Euro pro Stunde. Bei den Männern sind es jeweils knapp drei Millionen und knapp 1,8 Millionen.

Die Daten entsprechen dem Stand von April vergangenen Jahres. Die Behörde in Wiesbaden stellte sie Ende Februar zur Verfügung.

Das BSW sprach sich für einen Mindestlohn von 15 Euro aus und warnte andernfalls vor einer "Lawine der Altersarmut". Wenn jede vierte Beschäftigte weniger als 15 Euro pro Stunde bekomme, "dann hat das mit einer gerechten Leistungsgesellschaft wenig zu tun", sagte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht AFP mit Verweis auf die Betroffenheit von Frauen. "Aus Mini-Löhnen werden Mini-Renten."

Zugleich müssten bei einem höheren Mindestlohn kleine Unternehmen entlastet werden, sagte Wagenknecht weiter. "Ohne Ausgleich wären viele kleine Betriebe in ihrer Existenz bedroht."

Der aktuelle Mindestlohn liegt seit Anfang dieses Jahres bei 12,82 Euro - insgesamt fast jeder Zehnte muss der Auflistung zufolge derzeit in diesem Bereich arbeiten. Festgelegt wird die Lohnuntergrenze regelmäßig von der unabhängigen Mindestlohnkommission, die die Höhe prüft und regelmäßig anpasst.

Der Mindestlohn ist gleichwohl auch Gegenstand intensiver Debatten zwischen Union und SPD bei den Koalitionsverhandlungen. In den Ergebnissen der Arbeitsgruppe zum Thema Arbeit und Soziales heißt es: "Wir stehen zum gesetzlichen Mindestlohn." Und weiter: "An einer starken und unabhängigen Mindestlohnkommission halten wir fest."

Zugleich ist dort vermerkt, dass sich für die weitere Entwicklung des Mindestlohns die Mindestlohnkommission "im Rahmen einer Gesamtabwägung sowohl an der Tarifentwicklung als auch an 60 Prozent des Bruttomedianlohns von Vollzeitbeschäftigten orientieren" werde. Die SPD strebt an, dies gesetzlich klarzustellen. "Auf diesem Weg ist ein Mindestlohn von 15 Euro im Jahr 2026 erreichbar", heißt es in dem Papier weiter.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

US-Medien: Tech-Konzern Amazon gibt Angebot für Kauf von Tiktok ab

Kurz vor dem Auslaufen einer Frist für den Verkauf der Tiktok-App hat der US-Technologiekonzern Amazon laut einem Medienbericht sein Interesse an der Video-Plattform bekundet. Amazon habe in einem Brief an US-Vizepräsident JD Vance und Handelsminister Howard Lutnick ein Angebot für die App abgegeben, berichtete die US-Zeitung "New York Times" am Mittwoch. Amazon äußerte sich dazu nicht.

Bericht: Musk wird sich bald aus Rolle in Trump-Regierung zurückziehen

Der hochumstrittene Technologieunternehmer Elon Musk wird womöglich schon in den kommenden Wochen seine Rolle in der Regierung von US-Präsident Donald Trump aufgeben. Das Magazin "Politico" berichtete am Mittwoch, Trump habe sein näheres Umfeld über einen bevorstehenden Rückzug Musks informiert. Der Bericht löste Euphorie an der Wall Street aus, wo der Kurs von Musks Elektroautounternehmen Tesla sprunghaft stieg.

Neue Nintendo-Konsole Switch 2 kommt am 5. Juni in den Verkauf

Die neue Videospielkonsole von Nintendo, die Switch 2, geht am 5. Juni in den Verkauf. Der japanische Konzern gab das Startdatum des Nachfolgers der erfolgreichen Switch aus dem Jahr 2017 am Mittwoch bei einer zweistündigen Videopräsentation der Konsole bekannt. Die Switch 2 behält demnach viele der Funktionen des Vorgängers, einschließlich der abnehmbaren "Joy-Con"-Controller, verfügt aber über einen größeren, höher auflösenden Bildschirm und eine bessere Rechenleistung.

Veganuary: Menschen vermissen vor allem Käse und Eier

Der Verzicht auf Eier und Käse fällt Menschen im sogenannten Veganuary (veganer Januar) einer Umfrage zufolge besonders schwer. Wie die Organisation Veganuary am Mittwoch mitteilte, stellte der Verzicht auf Käse 39 Prozent der weltweit Befragten vor eine Herausforderung, auf Eier konnten 16 Prozent nur schwer verzichten. Fleischprodukte indes liegen auf den hinteren Plätzen.

Textgröße ändern: