Deutsche Tageszeitung - Erwartungen der Verbraucher verbessert - Konsumklima insgesamt aber kaum verändert

Erwartungen der Verbraucher verbessert - Konsumklima insgesamt aber kaum verändert


Erwartungen der Verbraucher verbessert - Konsumklima insgesamt aber kaum verändert
Erwartungen der Verbraucher verbessert - Konsumklima insgesamt aber kaum verändert / Foto: © AFP/Archiv

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im Nachgang der Bundestagswahl kaum verändert. Zwar verbesserten sich sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen befragter Verbraucherinnen und Verbraucher, wie das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Freitag mitteilten. Doch zugleich habe die Sparneigung zugenommen. Unter dem Strich verbesserte sich der GfK-Konsumklimaindex daher nur um 0,1 Zähler auf nun minus 24,5 Punkte.

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"Offenbar haben die Wahlen mit der Aussicht auf eine neue Regierung bei einer Reihe von Konsumenten den Pessimismus etwas schwinden lassen", erklärte der NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Allerdings trübt der neuerliche Anstieg der Sparneigung das Gesamtbild." Er sehe hier den "Ausdruck einer beträchtlichen Verunsicherung der Verbraucher".

Die Einkommenserwartungen der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher stiegen um 2,3 Zähler auf minus 3,1 Punkte. Die Anschaffungsneigung stieg ebenfalls leicht und folgte der Einkommenserwartung. "Ob damit der seit Mitte 2024 herrschende Abwärtstrend gestoppt ist, und eine Erholung der Einkommensstimmung einsetzen kann, bleibt abzuwarten", erklärte Bürkl.

Die Hoffnungen auf eine Belebung der deutschen Konjunktur haben sich laut GfK und NIM "spürbar" verbessert. Der Indikator legte 5,7 Zähler zu, auf 6,9 Punkte. Bürkl sieht nun die Politik am Zug: "Eine zügige Regierungsbildung sowie die baldige Verabschiedung eines Haushalts für dieses Jahr wäre ein wichtiger Beitrag für mehr Planungssicherheit - nicht nur bei Unternehmen, sondern auch bei den privaten Haushalten. Denn dann wären diese wieder eher bereit, Geld auszugeben und den Konsum zu beleben."

GfK und NIM führen monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 27. Februar bis zum 10. März rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.

(N.Loginovsky--DTZ)

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