Deutsche Tageszeitung - Studie: Zwangsabgabe und Pfand auf Einwegbecher würde Müllmenge deutlich reduzieren

Studie: Zwangsabgabe und Pfand auf Einwegbecher würde Müllmenge deutlich reduzieren


Studie: Zwangsabgabe und Pfand auf Einwegbecher würde Müllmenge deutlich reduzieren
Studie: Zwangsabgabe und Pfand auf Einwegbecher würde Müllmenge deutlich reduzieren / Foto: ©

Jedes Jahr fallen in Deutschland einer Studie zufolge 28.000 Tonnen Abfall durch Einwegbecher an. Pro Jahr nutzt jeder Bürger der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Umweltbundesamts (UBA) zufolge im Schnitt 34 Becher. Um die Menge an Müll zu reduzieren, schlagen die Studienautoren unter anderem eine Zwangssteuer auf die Becher vor sowie den Aufbau von Pfandsystemen an.

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Einwegbecher sollten laut der 194 Seiten langen Studie mit einer Strafsteuer von 20 Cent belegt werden, die zugehörigen Deckel mit einer Abgabe von zehn Cent. Über diese Abgabe sollen die Cafés laut den Vorschlägen Geld für die Entsorgung der Becher und die Reinigung der Umwelt beisteuern. Zusätzlich sollen die Einwegbecher noch mit einem Zwangspfand von 25 Cent belegt werden, um zu vermeiden, dass sie einfach achtlos in die Umwelt geworfen werden.

Die Autoren schlagen zudem ein nationales Reduktionsziel der Einwegbecher von 50 Prozent binnen zwei bis drei Jahren vor. Diese Zeit sollte nach Ansicht der UBA-Forscher genügen, um ein flächendeckendes Mehrwegsystem aufzubauen.

Um den Einsatz von Mehrwegbechern zu steigern, schlägt die Studie vor, dass Kaffee im Pfandbecher deutlich günstiger verkauft werden sollte als im Einweggefäß. Das ist der Studie zufolge in vielen Cafés bereits der Fall. Um die Umlaufzahl zu erhöhen, sollten Pfandbecher nach Vorstellung der Autoren die Regel werden und Einwegprodukte nur noch auf Nachfrage verkauft werden. Dafür müsste das Gastronomiepersonal entsprechend geschult werden. Die Becher sollten außerdem mit dem Umweltsiegel "Blauer Engel" gekennzeichnet werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Damit diese ökologisch aber auch Nutzen stiften, müssen sie möglichst häufig verwendet werden. So berechneten die Forscher des UBA, dass ein Pfandbecher nur dann Sinn ergebe, wenn er mindestens zehnmal, am besten sogar mehr als 25 Mal in Umlauf kommt. Zudem sollten die Becher nicht mit Einweg-Plastikdeckeln versehen werden, da das die Ökobilanz wieder zunichte mache. Schließlich sollten Spülmaschinen zur Reinigung der Becher nur mit Ökostrom betrieben werden.

(Y.Ignatiev--DTZ)

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