Schulze will Tabakindustrie für Entsorgung von Zigarettenkippen zahlen lassen
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will die Tabakindustrie an den Kosten für die Entsorgung von Zigarettenkippen beteiligen. Die Ministerin kündigte in der "Bild" (Dienstagsausgabe) an, eine entsprechende EU-Richtlinie schnell in nationales Recht umzusetzen. Die Richtlinie zur Vermeidung von Plastikmüll überträgt den Zigarettenherstellern auf Basis der erweiterten Herstellerverantwortung Aufräumkosten.
"Mit der neuen EU-Richtlinie haben wir endlich die Chance, die Zigarettenindustrie stärker in die Verantwortung zu nehmen", sagte die Ministerin der Zeitung. Zigarettenkippen trügen massiv zur Verschmutzung der Umwelt bei. Künftig würden die Hersteller sich an den Kosten der Reinigung von Parks oder Stränden beteiligen müssen. "Ich finde das fairer, als wenn alle Steuerzahler gleichermaßen dafür aufkommen müssen."
Das EU-Parlament hatte die Richtlinie zum Kampf gegen Plastikmüll Ende März verabschiedet. Neben der Beteiligung der Tabakindustrie und auch der Luftballonhersteller an den Entsorgungskosten sieht die Richtlinie auch ein Verbot von Einweggeschirr und -Besteck, Trinkhalme, Wattestäbchen, Luftballonstäbe sowie Becher und Lebensmittelverpackungen aus aufgeschäumtem Polystyrol vor.
(O.Tatarinov--DTZ)