Grillkohle enthält zum Teil Tropenholz
In Deutschland verkaufte Grillkohle enthält zum Teil Tropenholz. Das fand die Stiftung Warentest bei der Untersuchung von 17 Holzkohlesäcken heraus. In fünf davon versteckte sich Holz aus Raubbau in Urwäldern. Insgesamt gebe sich die Branche wenig transparent und verschweige oft Herkunft und Art der verwendeten Hölzer, kritisierten die Verbraucherexperten. Die Kunden indes blieben ahnungslos.
In neun der 17 Säcke waren demnach weder Holzarten noch Herkunft angegeben - in fünf Säcken steckte Kohle aus dem tropischen oder subtropischen Raum. Ein Produkt führt Verbraucher demnach bewusst in die Irre: Obwohl es ein Siegel des Forest Stewardship Council (FSC), das die Kohle als nachhaltig und aus heimischen Wäldern ausweist, besteht es in Wirklichkeit aus Tropenholz.
Aber auch Produkte aus europäischen Laubbäumen sind der Stiftung Warentest zufolge kein Garant für eine saubere Herkunft, etwa wenn sie aus der Ukraine stammen. Dort gebe es viel Korruption und illegalen Holzeinschlag, erklärten die Tester. Knapp die Hälfte der Anbieter beziehen ihre Kohle zumindest teilweise aus der Ukraine.
Die Untersuchung bestätigt frühere Tests etwa von Umweltschutzorganisationen, die in Grillkohle bedenklich hohe Anteile an Tropenholz und Holz aus geschützten osteuropäischen Urwäldern fanden.
Rund 233.000 Tonnen Holzkohle wurden 2018 nach Deutschland importiert. Die Experten empfehlen Produkte, auf dem Holzart und -herkunft angegeben sind und die ein Siegel tragen wie FSC, Naturland oder PEFC. Im aktuellen Test erfüllte die Flamenco Grill-Holzkohle am ehesten diese Kriterien.
(M.Dorokhin--DTZ)