Deutsche Tageszeitung - Erneut schlechtere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt

Erneut schlechtere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt


Erneut schlechtere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt
Erneut schlechtere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt / Foto: © AFP

Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt haben sich im März weiter verschlechtert. Der vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermittelte Frühindikator sank im März zum siebten Mal in Folge: Er ging im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte zurück auf 98,2 Punkte. "Perspektivisch stehen große Investitionspakete im Raum, aber die Arbeitsmarktaussichten für die nächsten Monate sind trüb", erklärte der IAB-Experte der Bundesagentur für Arbeit, Enzo Weber, am Mittwoch. Auf europäischer Ebene haben sich die Aussichten indes stabilisiert.

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Auch die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland sank verglichen mit dem Vormonat um 0,4 Punkte auf 96,5 Punkte und befindet sich damit deutlich im negativen Bereich. Ein Wert unter 97 Punkten war bereits im Februar erreicht worden, davor allerdings zuletzt während der Corona-Pandemie und der Finanzkrise 2008/2009.

Auch die Beschäftigungskomponente verzeichnete den Angaben nach ein Minus von 0,1 Punkten und lag damit bei 99,9 Punkten. Werte unter der neutralen Marke von 100 Punkten hatte es ansonsten nur während der Pandemie gegeben. "Die Arbeitsagenturen gehen aktuell nicht mehr davon aus, dass die Beschäftigungsgewinne in Bereichen wie Pflege oder Erziehung die Verluste der Industrie überkompensieren werden", erklärte Weber.

Das European Labour Market Barometer, das auf Befragungen der Arbeitsverwaltungen der teilnehmenden Länder basiert, stagnierte laut IAB hingegen bei 99,6 Punkten. Der Abwärtstrend sei damit vorerst gestoppt. "Die europäischen Arbeitsmärkte könnten die Talsohle erreicht haben – einen Aufschwung macht das aber noch nicht", erklärte Weber.

Das Arbeitsmarktbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen Arbeitsagenturen. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung. Der Frühindikator wird seit 2008 erhoben.

(S.A.Dudajev--DTZ)

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