Kunden von britischem Reisekonzern Thomas Cook nach Aktieneinbruch besorgt
Nach dem Einbruch der Thomas-Cook-Aktie fürchten Kunden des britischen Reiseunternehmens um ihre Urlaubsreisen. Viele von ihnen wandten sich am Sonntag an den Konzern um zu erfahren, was aus ihren Flug- und Hotelbuchungen wird. Die Aktie von Thomas Cook war am Freitag um mehr als 27 Prozent abgestürzt.
Die US-Großbank Citigroup hatte das Papier zuvor als wertlos eingestuft. Im Mittagsgeschäft der Londoner Börse fiel die Aktie daraufhin um 27,26 Prozent auf einen Wert von nur noch 14,26 Pence (rund 16 Cent). Am Donnerstag hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass es in den sechs Monaten bis Ende März einen Nettoverlust in Höhe von 1,47 Milliarden Pfund (1,69 Milliarden Euro) gemacht hatte.
Als Grund nannte Thomas Cook unter anderem die Unklarheit um den EU-Austritt Großbritanniens. Sie führe dazu, dass viele Kunden auf Reisen ins Ausland verzichteten. Im selben Zeitraum des vorhergehenden Geschäftsjahrs hatte der Nettoverlust noch bei 254 Millionen Pfund (rund 289 Millionen Euro) gelegen.
Der Konzern betonte, die jüngsten Entwicklungen hätten "keine Auswirkung auf künftige Urlaube oder Flugbuchungen". Alle Reisen seien abgesichert, so dass Kunden "auch weiterhin mit Vertrauen buchen" könnten, erklärte Thomas Cook weiter.
Unternehmenschef Peter Fankhauser sagte, der aktuelle Börsenkurs spiegele wider, dass es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger Buchungen gegeben habe. Er warnte, die Verunsicherung der Kunden, höhere Hotel- und Kraftstoffpreise bedeuteten für den Rest des Jahres "weiteren Gegenwind" für Thomas Cook. Wie es für das angeschlagene Unternehmen weitergeht, wird sich zeigen, wenn am Montagmorgen die Börsen wieder öffnen.
(W.Uljanov--DTZ)