Kabinett einigt sich auf Mindestlohn für Azubis
Auszubildende sollen in Deutschland künftig den Mindestlohn bekommen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch einen von Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) eingebrachten Gesetzentwurf zur Stärkung der beruflichen Bildung. Die Pläne sehen vor, dass ab 2020 erstmals in Deutschland eine gesetzliche Untergrenze für die Vergütung von Auszubildenden festgeschrieben wird. Sie soll bei 515 Euro pro Monat starten und in den Jahren danach steigen.
Die Ministerin sagte dem "Handelsblatt" vom Mittwoch, der neue Azubi-Mindestlohn sei ohne eine intensive Kooperation mit Wirtschaft und Gewerkschaften nicht möglich gewesen. "Es war ein schwieriger Prozess. Es ging in dem Moment voran, als wir Arbeitgeber und Gewerkschaften an einen Tisch geholt haben", sagte sie. Gesellschaftlicher Konsens sei in der Frage "besonders wichtig", sagte die Ministerin. "Der musste aber erst einmal erzielt werden."
An den jüngst bekannt gewordenen Plänen hatten unter anderem der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks (ZDFH) Kritik geäußert und vor einer Überforderung vor allem kleinerer Betriebe und einem Absinken der Azubiquote gewarnt.
(L.Møller--DTZ)