Deutsche Tageszeitung - Hohe Teilzeitquote: Frauen leisten 24 Prozent weniger Arbeitsstunden als Männer

Hohe Teilzeitquote: Frauen leisten 24 Prozent weniger Arbeitsstunden als Männer


Hohe Teilzeitquote: Frauen leisten 24 Prozent weniger Arbeitsstunden als Männer
Hohe Teilzeitquote: Frauen leisten 24 Prozent weniger Arbeitsstunden als Männer / Foto: © AFP/Archiv

Frauen haben im Jahr 2023 durchschnittlich 24 Prozent weniger Stunden Erwerbsarbeit geleistet als Männer. Seit der Jahrtausendwende verringerte sich diese sogenannte Arbeitszeitlücke lediglich um vier Prozentpunkte, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Frauen arbeiten noch immer deutlich häufiger in Teilzeit.

Textgröße ändern:

Insgesamt verbrachten weibliche Beschäftigte laut IAB 2023 im Schnitt 350 Stunden weniger mit Erwerbsarbeit als Männer. Die Arbeitszeitlücke bestehe in allen Altersgruppen, ist in der Familienphase, also bei Frauen im Alter von zwischen 35 und 39 Jahren, aber besonders groß. Dass sich die Lücke seit 2000 überhaupt verkleinert hat, liegt den Angaben nach vor allem an verkürzten Arbeitszeiten von Männern.

Fast 60 Prozent der beschäftigten Frauen arbeiten in Teilzeit, bei den Männern sind es 20 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich in den Regionen. In Westdeutschland sind laut IAB "traditionelle Geschlechternormen nach wie vor stärker ausgeprägt". Die Arbeitszeitlücke dort liegt mit 27 Prozent über dem bundesweiten Schnitt, in den ostdeutschen Ländern mit 18 Prozent indes deutlich darunter.

Um Ungleichheiten abzubauen, müssten Rahmenbedingungen verbessert werden. "Dazu gehören ein besserer Zugang zu Kinderbetreuung, stärkere finanzielle Anreize für eine gleichmäßigere Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit und möglichst flexible, selbstbestimmte Arbeitszeitregelungen", erklärte IAB-Forscherin Susanne Wanger.

Die Studie des Instituts beruht den Angaben zufolge auf der IAB-Arbeitszeitrechnung zu den geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland.

(L.Svenson--DTZ)

Empfohlen

Dragon-Kapsel mit gestrandeten Astronauten zur Erde zurückgekehrt

Die für mehr als neun Monate auf der Internationalen Raumstation ISS gestrandeten US-Astronauten Suni Williams und Butch Wilmore sind zurück auf der Erde. Die Dragon-Kapsel mit insgesamt vier Astronauten setzte am Dienstag um 17.57 Uhr (Ortszeit, 22.57 Uhr MEZ) vor der Küste des US-Bundesstaates Florida auf dem Wasser auf, wie auf live von der US-Raumfahrtbehörde Nasa übertragenen Aufnahmen zu sehen war.

Siemens will weltweit mehr als 6000 Stellen streichen - in Deutschland 2850

Der Industriekonzern Siemens will in den Sparten Automatisierung und Ladelösungen für Elektrofahrzeuge mehr als 6000 Stellen weltweit streichen. In Deutschland sind 2850 Arbeitsplätze betroffen, wie Siemens am Dienstag mitteilte. Betriebsbedingte Kündigungen seien dabei in Deutschland ausgeschlossen.

Britische Regierung beschließt umstrittene Kürzungen bei Sozialleistungen

Die britische Regierung hat umstrittene Kürzungen bei der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten beschlossen. Arbeits- und Rentenministerin Liz Kendall stellte am Dienstag im Parlament eine Reform bei den staatlichen Sozialleistungen vor, mit der jedes Jahr fünf Milliarden Pfund (5,9 Milliarden Euro) eingespart werden sollen.

Harte Kritik der Union am Bürgergeld - SPD verweist auf Koalitionsverhandlungen

In der Debatte um Haushaltseinsparungen einer möglichen schwarz-roten Koalition dringt die Union auf eine Umwandlung des Bürgergelds in eine Grundsicherung mit weniger Einzelleistungen. Das Bürgergeld sei "beschäftigungsfeindlich, zementiert Menschen in der Arbeitslosigkeit fest und ist bürokratisch", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der "Bild"-Zeitung vom Dienstag zur Begründung. SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast verwies hingegen auf die Koalitionsverhandlungen und warnte davor, "öffentlich politische Pflöcke einzuschlagen".

Textgröße ändern: