Verdi kündigt neue Warnstreiks bei Banken an
Vor der vierten Tarifrunde im Bankgewerbe hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu neuen Warnstreiks aufgerufen. An verschiedenen Orten und Tagen würden Beschäftigte bis zum Verhandlungstermin am kommenden Montag die Arbeit niederlegen, um Druck auf die Arbeitgeber zu machen, teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit. Sie forderte ein "deutlich verbessertes und verhandlungsfähiges Angebot".
In den kommenden Tagen wird es laut Verdi vor allem Aktionen und Warnstreiks in Niedersachsen, im Saarland, in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, in Berlin und in Brandenburg, in Nordrhein-Westfalen und Sachsen geben. Es sei mit Verzögerungen im Arbeitsablauf bis hin zu Filialschließungen zu rechnen.
Das Angebot aus der letzten Runde sei "absolut unzureichend" und werde der Leistung und Belastung der Beschäftigten nicht gerecht, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Christoph Meister. Die Arbeitgeber müssten deutlich mehr Geld bieten.
Die Gewerkschaft fordert für die 200.000 Bankbeschäftigten in Deutschland sechs Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Auszubildendenvergütung soll nach dem Willen Verdis um 100 Euro steigen. Zudem verlangt Verdi für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Wegen der "unterschiedlichen Bedarfe" sollen die Arbeitnehmer hier zwischen Gehaltssteigerungen und Freizeittagen wählen dürfen.
Die Gewerkschaft will auch einen verbindlichen Anspruch auf Weiterbildung durchsetzen, da die Digitalisierung die Arbeitswelt im Bankensektor rasch und tiefgreifend verändere. Vor der dritten Verhandlungsrunde im April hatten tausende Bankbeschäftigte im gesamten Bundesgebiet gestreikt.
(W.Budayev--DTZ)