Paris will Wildwuchs bei Elektro-Tretrollern beenden
Paris will den Wildwuchs bei Elektro-Tretrollern beenden. Die Stadt unterzeichnete am Montagabend einen Verhaltenskodex mit den zehn Anbietern. Verleiher wie Lime, Bird und Tier verpflichten sich damit, das wilde Parken der sogenannten E-Scooter zu unterbinden. Die Stadt will 2500 Stellplätze zur Verfügung stellen. Zudem sollen die Anbieter die Roller recyclen und mit grüner Energie ausstatten, um ihre Ökobilanz zu verbessern. Nach einer Studie des US-Newsletters Oversharing beträgt die durchschnittliche Lebensdauer nur 28 Tage.
Wenn die "Charta für gutes Fahren" scheitere, sei die Stadt gezwungen, die Roller vorläufig zu verbieten, drohte der Beauftragte für Städtebau, Jean-Louis Missika. Seit Anfang Mai ist der Gebrauch der E-Scooter auf Pariser Trottoirs verboten. Bei Zuwiderhandeln droht ein Bußgeld von 135 Euro, wildes Parken wird mit 35 Euro bestraft.
Ab dem Herbst will die französische Verkehrsministerin Elisabeth Borne zudem Roller verbieten, die schneller als 25 km/h fahren. Sie will damit nach eigenen Worten das "Gesetz des Dschungels" beenden.
In Paris gibt es das Tretroller-Sharing seit rund einem Jahr. Die Flitzer sind besonders bei Touristen beliebt: Nach Angaben des US-Anbieters Lime ist Paris einer der größten Märkte in Europa. In der Stadt stehen rund 15.000 Scooter, die Nutzer mit ihrem Handy mieten können und für die sie einen Minutenpreis zahlen. Bis Ende des Jahres könnte die Zahl der Roller auf 40.000 wachsen.
In Deutschland berät am Freitag der Bundesrat abschließend über die von der Bundesregierung geplante Zulassung von E-Scootern im Straßenverkehr. Die zuständigen Ausschüsse der Länderkammer fordern, die Zustimmung nur unter der Bedingung zu erteilen, dass die Roller nicht auf Gehwegen fahren dürfen.
(N.Loginovsky--DTZ)