Scheuer will Radverkehr in Deutschland "deutlich stärken"
Rückenwind für Radfahrer aus dem Verkehrsministerium: Mit besserer Infrastruktur, mehr Sicherheit und höheren Bußgeldern für Falschparker will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) eine "deutliche Stärkung" des Fahrradverkehrs erreichen. "Radfahren steht für Lifestyle, Freiheit und Flexibilität, aber auch für klimafreundliche und moderne Mobilität", sagte Scheuer am Montag. Die Realität auf den Straßen zeige jedoch, dass noch einiges getan werden könne.
"Ich bin Verkehrsminister und damit auch der Fahrradminister", erklärte Scheuer anlässlich des sechsten Nationalen Radverkehrskongresses in Dresden. Nötig sei eine "bessere, möglichst lückenlose Radinfrastruktur", betonte der CSU-Politiker. So sollen Radwege etwa nicht mehr plötzlich an einer Kreuzung enden. Die Radwege sollen nicht nur sicher sondern auch breit sein - auch um ausreichend Platz für beispielsweise E-Scooter zu lassen.
Außerdem müssten Radfahrer besser geschützt werden, forderte Scheuer. Er werde deshalb eine Reihe von Regeln und Förderbedingungen "prüfen und anpassen". "Dazu gehört zum Beispiel eine deutliche Erhöhung der Bußgelder für das Parken auf Schutzstreifen und in zweiter Reihe, die Überarbeitung der Straßenverkehrs-Ordnung mit einem Halteverbot auf Schutzstreifen oder die Anpassung der Vorgaben für den Radwegebau."
Scheuer rief alle Interessierten dazu auf, sich bis Ende Juni auf der Internetseite www.zukunft-radverkehr.bmvi.de mit eigenen Ideen einzubringen. Diese Rückmeldungen sollen dann in die Entwicklung des neuen Nationalen Radverkehrsplans 2021 (NRVP) des Bundesverkehrsministeriums fließen. Dieser ist wiederum die Grundlage für die Förderung des Radverkehrs durch den Bund.
In Dresden stellte Scheuer mehrere weitere mögliche Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs vor, darunter auch die Förderung von Hochschul-Professuren, die sich mit Radverkehrsthemen beschäftigen und die Ausstattung von Rädern mit Sendern, über den sie mit den Ampeln und Fahrzeugen in der Umgebung kommunizieren könnten. Im Idealfall könnte dann etwa auf bestimmten Strecken eine grüne Welle für Radfahrer möglich sein.
(Y.Ignatiev--DTZ)